Samstag, 29. Dezember 2007

zwischen den jahren.

wenn in einem großteil der persönlichen blogs, die man so liest, wieder die sind-deine-haare-jetzt-kürzer-oder-länger-fragebögen ausgefüllt und die persönlichen jahresrückblicke verfasst werden, weiß man: silvester naht. mich interessiert das nicht, nichts von dem: weder die fragebögen, noch die jahresrückblicke, noch silvester an sich. ich lese das nicht, ich verfasse nichts davon selbst und - ich feiere es nicht. es gibt da ein gewisses traumatisches ereignis von vor vielen jahren, in dessen folge ich aufgehört habe, silvester zu zelebrieren. wo andere volltrunken durch die stadt latschen, einander mit eintgleisenden stimmen irgendwelche glückwünsche zubrüllen und sich von übermütigen teenagern böller in die kapuze stecken lassen, bleibe ich lieber alleine daheim. ich gucke erst mindestens 17 mal 'dinner for one' und dann die gesamte loriot-dvd-box; koche irgendwas leckeres (lammfilet in blätterteig oder sowas), lache das feuerwerk aus und zähle die leute, die in den brunnen vor meinem haus kotzen. dann gehe ich in der regel ins bett.
jetzt gibt es dieses silvester aber den mann, der gerne richtig feiern würde. gut, er hat sich von "richtig feiern" schon auf "gemütlich feiern" herunterhandeln lassen. aller voraussicht nach werden wir also nicht in irgendeiner überfüllten fabrikhalle zu elektronischen beats spastisch herumzappeln, sondern "gemütlich" mit den üblichen leuten in einer gewissen küche sitzen und irgendwas essen. dass diese küche im zentrum der innenstadt liegt, ist mein teil des kompromisses. ich finde, ich bin da sehr großzügig.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

reducing myself (xv).

"das geschenk ist eine hommage an deine abnehmenerfolge", sagte meine chefin, als ich anfing, die schleife am karton zu lösen. darin befand sich genau der relativ winzige schwarze seidenpullover, den ich seit zwei jahren haben will. jetzt passt er.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

geschenke.

was ich gar nicht einsehe: dass man immer so tun soll, als ginge es an 
weihnachten nicht um die geschenke. wochenlang rennen alle hektisch, hysterisch und mit ausgeklappten ellbogen durch sämtliche kaufhäuser der stadt, überlegen, wägen ab, lassen sich beraten, stehen stundenlang in kassenschlangen. aber wenn dann jemand wie ich auf nachfrage sagt, die erhaltenen geschenke seien glücklicherweise zahlreich und sehr toll gewesen, antworten sie "darum geht es doch gar nicht an weihnachten". ach? nicht? heuchler. natürlich geht es darum, klar. warum werde ich denn überhaupt gefragt, was ich geschenkt bekommen habe, wenn es um geschenke gar nicht geht? blödsinn.

[in dieser hinsicht tausend küsse nach langen und leipzig. ich hab mich sehrsehr gefreut :)]

[und deshalb völlig ungeniert meine diesjährigen weihnachtsgeschenke-top-3:
1. ein pandora-bettelarmband
2. ein lange gewünschter und hart erarbeiteter, schwarzer seidenpullover
3. 5,6 kilo kleingeld.]

Dienstag, 25. Dezember 2007

thinking (xxviii).



[I ♥ benny.]

so wie ich es mag.

weihnachtsfeiertage: socken stricken, die komplette loriot-dvd-box durchgucken und amüsiert gackern. wer mitmachen will: da, bittesehr.

frohe ostern und so.

Samstag, 22. Dezember 2007

weihnachten.

dass man aber auch immer das gefühl hat, man müsste dem leser alles erklären. und mitteilen, ob es jetzt wieder besser geht oder ob alles noch viel schlimmer ist oder wie es jetzt überhaupt ist. hab ich gar keine lust zu. viel lieber nutze ich den vormittag, um die bude für den besuch des seelenverwandschaftsbruders auf vordermann zu bringen (was nichts bringen wird, weil er die ordnung durchschauen und mein seelebchaos trotzdem erkennen wird) und mich auf dessen anruf zu freuen (der vermutlich genau dann eintreffen wird, wenn ich nachher arbeiten bin). und irgendwann, hoffentlich heute noch, werden wir dann auf meinem bett liegen und stundenlang reden oder stundenlang schweigen, musik hören und einfach nur sein. und morgen werde ich mit meinem vater nach st. märgen fahren, durch 90 zentimeter hohen schnee stapfen und so tun, als wäre ich 3½ und er 43. nur der schlitten wird fehlen und mein rosablauer schneeanzug.

Freitag, 21. Dezember 2007

Donnerstag, 20. Dezember 2007

examen (ix).

"schicken sie uns einfach ein formloses schreiben, in dem sie uns kurz die gründe für ihren rücktritt erläutern."


[sehen wir es positiv: kein hoppladihopp-examen, dafür ausreichend zeit, um eine gute ZuLA zu schreiben und ein gutes examen zu machen. weniger stress, weniger panik. fühlt sich gar nicht so schlecht an.]

ein wenig frisch.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

ortswechsel.

leben im industriegebiet: die morgensonne gibt sich wirklich mühe, die wellblechwände des motorradkaufhauses nebenan in ein irgendwie romantisches licht zu tauchen. winterlicher rauhreif glitzert auf gestapelten zinkwannen, 
europaletten modern friedlich vor sich hin. an der straße vor dem haus gibt es nur sehr wenig verkehr; ab und an fährt ein lkw vorbei, um eines der nahegelegenen autohäuser mit neuen karossen zu beliefern. die meisten menschen, die hier unterwegs sind, sind auf dem weg zur arbeit. die wenigsten kommen hier entlang, um nach hause zu gehen. auf der anderen seite des hauses schlafen die letzten straßenbahnen noch ein wenig, bevor sie zum dienstantritt durch die stadt geschickt werden. etwas weiter hinten stehen vier dicke, graue türme und bewachen schweigend die szenerie. es gibt nicht viele wohnhäuser hier; außer diesem in sichtweite nur eins. aber man kann in dieser gegend hier super autos kaufen und großeinkäufe machen.

ob ich mir vorstellen kann, hier zu leben?

Sonntag, 16. Dezember 2007

scheitern.

 [an jeder noch so kleinen aufgabe, an wirklich dringend zu erledigenden sachen, an den eigenen vorsätzen, an der eigenen, depressiven lethargie.]
 

Samstag, 15. Dezember 2007

foodcontent (xv).



heute: spätnachts spontan improvisierter winterapfelkuchen.



[damit keiner meckert, diesmal gleichmit rezept. man braucht: 250g zucker, 250g butter, 500g mehl, 1pckg. vanillzucker, 1pckg. backpulver, vier eier, 100g ganze mandeln, rum, etwa 3 hände voll rosinen, zimt, 2-3 kardamomkapseln, 3 säuerliche äpfel, ein paar schlucke milch.
außerdem: einen wunderbaren abend mit einem wunderbaren menschen, in dessen verlauf man spätnachts (so gegen zwei) den heftigen wunsch bekommt, einen apfelkuchen zu backen.

zu einem frühen zeitpunkt des abends die rosinen in ordentlich rum einlegen.
später dann zucker, butter, eier und vanillzucker schaumig rühren. das mit dem backpulver vermischte mehl portionsweise hinzufügen. die ganzen mandeln im mixer grob zerkleinern und ebenfalls unterrühren. die eingeweichten rosinen unterheben. ziemlich viel zimt (irgendwas zwischen 3 und fünf gehäuften esslöffeln; am besten selbst abschmecken) dazugeben. die kardamomkapseln aufschneiden und die darin befindlichen samen zum teig geben. alles nochmal gündlich miteinander vermischen. wenn der teig zu zäh ist, einige el milch unterrühren. die äpfel schälen, halbieren, das kerngehäuse entfernen und an der oberseite blättrig einschneiden. den kuchenteig in eine gut gefettete springform geben, die apfelhälften geleichmäßig darauf verteilen (ggf. die hälften nochmal halbieren) & leicht eindrücken, mit zimt bestreuen. den kuchen bei 180° etwa 60-70 minuten backen. den kuchen tagsüber und ohne fortwährende, sehr angeregte unterhaltung mit dem wunderbaren menschen zu backen ist durchaus möglich, aber sinnlos.]

Donnerstag, 13. Dezember 2007

gedankenübertragung.

23:22 würde gern den mann anrufen. der arbeitet aber wahrscheinlich noch; will ihn nicht in seiner konzentration stören.
23:23 icq-online-benachrichtigung: mann.
23:23 coolcat: 'grad hab ich überlegt, ob ich dich anrufe'.
23:23 das telefon klingelt
23:24 mann: 'erster ;-)'

ursula.

ursula ist eine stammkundin in unserem laden. sie ist etwa mitte/ende 30, wohnt mit ihrem mann in mainz und kommt zwei- bist dreimal jährlich nach freiburg. und jedesmal wenn sie hier ist, kommt sie uns im laden besuchen. wenn sie vor der tür steht ruft und winkt sie von draußen so lange, bis eine von uns verkäuferinnen sie bemerkt. während eine von uns dann die kleiderständer ein wenig zur seite rückt, macht die andere ihr die tür auf, bückt sich, um ursula mit einer herzlichen umarmung zu begrüßen und hilft ihr, die kleine stufe zum ladeneingang zu bewältigen.

ursula sitzt im rollstuhl. sie hat multiple sklerose. ihre beine sind bereits fast vollständig bewegungsunfähig und auch die arme werden langsam, ganz langsam immer schwächer. ein telefongespräch muss sie nach spätestens 10 minuten abbrechen, weil ihr ihre arme dann schmerzhaft klarmachen, dass sie zu schwach sind, um den hörer auch nur eine weitere minute lang festzuhalten. manchmal fällt der telefonhörer einfach zu boden und wenn der mensch am anderen ende der leitung nicht bescheid weiß über ursulas krankheit, ruft er minutenlang "hallo? HALLO?!" ins telefon, während ursula sich unter tränen die schmerzenden arme hält. bis der schmerz soweit abgeklungen ist, dass sie das telefon wieder aufnehmen kann, hat das gegenüber längst aufgelegt. jederzeit kann ein neuer schub kommen und weitere teile ihres körpers plötzlich bewegungsunfähig machen. sie könnte von heute auf morgen blind werden oder ein schwerstpflegefall. bewegungsunfähig und nicht nur angewiesen auf, sondern abhängig von der hilfe anderer.

dass das passieren wird, ist sicher. nur wann es passieren wird, kann niemand voraussagen. es ist jederzeit möglich. vielleicht passiert es gerade jetzt, in dieser minute, vielleicht wird ursula bei ihrem nächsten besuch nicht mehr winken, sondern nur noch rufen können. vielleicht sehe ich sie auch überhaupt nicht mehr wieder. niemand weiß das, aber die gewissheit darüber schwebt als erbarmungslose drohung permanent über ihr wie eine düstere gewitterwolke.
ursula könnte angst haben davor. sie könnte depressiv werden, um das leben trauern, das sie wegen dieser krankheit nie leben konnte. ich weiß gar nicht, ob sie vielleicht gerne kinder gehabt hätte. vielleicht würde sie gerne reiten gehen, oder schwimmen. vielleicht würde sie ihre urlaube gerne wandernd in den pyrenäen verbringen oder skifahrend in österreich. kann sie aber nicht, denn sie sitzt mit schmerzhaften lähmungen im rollstuhl, sie wird stück für stück immer bewegungsunfähiger werden und irgendwann relativ jung an dieser krankheit sterben. niemand könnte es ihr ernsthaft übelnehmen, wenn sie darüber depressiv würde.

sie denkt aber gar nicht daran. stattdessen arbeitet sie halbtags in eienm museum, besucht konzerte, verbringt kostbare stunden mit freunden, liest viel, lacht viel und strahlt diese unfassbare lebensfreude aus. kein gedanke wird verschwendet an das, was sein könnte, aber nicht ist. kein einziger.

"das nächste mal, wenn es dir schlecht geht, denkst du mal ein bisschen an mich". das waren die worte, mit denen sie sich nach ihrem letzten besuch in unserem laden von mir verabschiedete.

[und jetzt denke ich an dich, ursula. und ich schäme mich dabei.]

Dienstag, 11. Dezember 2007

quotable (xxix).

der mann und ich liegen auf dem bett. beide haben wir hunger, aber keiner von uns hat lust, aufzustehen und hüttenkäsebrote zu machen. wir beschließen, per schere/stein/papier eine entscheidung herbeizuführen. beim ersten mal gewinne ich. beim zweiten mal er. beim dritten mal machen wir beide einen stein. beim vierten, fünften, sechsten und siebten mal machen wir beide eine schere. gelächter, pause.

"sag mal eine zahl zwischen eins und zehn!", sagt der mann. "neineinein, bei zahlen bist du mir immer überlegen, so will ich das nicht!", protestiere ich.
mann: "okay, dann sag mal eine farbe zwischen rot und blau!"
ich: "wtf? eine farbe zwischen rot und blau?!"

gelächter, pause.

mann: "was hättest du denn gesagt?"
ich: "ich hätte es vermutlich mit loriot gehalten und gesagt: 'ein rotviolett mit einem stich insgrünliche! es darf aber auch eine winzigkeit ocker anklingen!' oder sowas."
mann: "okay, dann hätte ich gewonnen."
ich: "was?! wieso dass denn??"
mann: "ich wär näher dran gewesen!"

[gelächter, pause. ich: "boah! geh hüttenkäsebrote machen; ich gehe das bloggen!"]

Montag, 10. Dezember 2007

home.

heute früh mit 'driving home for christmas' geweckt worden. jetzt soll man ja nicht unbedingt so viel geben auf dinge, die man frühmorgens im halbschlaf so denkt, aber ich dachte jedenfalls, dass das schon relativ traurig ist, kein 'home' zu haben wo man hinfahren kann. gut, seit drei oder vier jahren, seit meine mutter und ich weihnachten immer gemeinsam mit ein paar freunden feiern, ist es nicht mehr ganz so schlimm. es macht schon einen unterschied, ob man zu zweit oder zu sechstsiebentacht kein 'home' hat. aber davor war es mitunter doch recht trostlos. so trostlos, dass man darüber nicht schreiben kann.
jedenfalls beschloss ich heute früh um kurz nach halb sechs einmal mehr, dass ich keine familie gründen will, ohne mir einigermaßen sicher zu sein, dass diese familie auch in 20, 30 jahren noch ein 'home' sein wird für die kinder, die sie hervorbringt. und nachdem mir einfiel, dass ich mich möglicherweise gerade auf einem guten weg dahin befinde, flennte ich noch abgemessene 20 minuten, bevor ich aufstand und eiskalt duschte.

Sonntag, 9. Dezember 2007

reducing myself (xiv).

je mehr ich abnehme, desto bunter wird es in meinem kleiderschrank. hm.

weihnachtsmarkt.

keinerlei verständnis habe ich übrigens für diesen weit verbreiteten mythos, ein besuch auf dem weihnachtsmarkt sei, insbesondere wenn man ihn zusammen mit dem lieblingsmenschen absolviere, etwas besonders romantisches.
der mann und ich haben das gestern ausprobiert, und gleichzeitig mit uns noch sehr viele andere menschen. das hatte den effekt, dass wir von und mit diesen sehr vielen anderen menschen durch die gässchen zwischen den ständen hindurchgeschoben wurden wie auf einem fließband: dauernd geriet der menschenstrom ins stocken, nämlich immer dann, wenn irgendwo weiter vorne irgendwer meinte, jetzt stehenbleiben zu müssen, um irgendwelche der feilgebotenen waren näher zu begutachten und gegebenenfalls den abschluss eines kaufvertrages zu erwägen. interessant war, dass die allermeisten menschen vor genau den ständen auf solche ideen kommen, welche die garantiert hässlichsten dinge im angebot haben: schlecht nachgemachte blechschilder, kitschige lackbilder von delphinen und sonnenuntergängen, dilettantisch zusammengeschweißte, vollkommen nutzlose drahtgebilde oder mittelmäßig geschmackvollen modeschmuck. vor den ständen, an denen es hingegen wirklich schöne und oder sinnvolle sachen, wie etwa handgetöpfertes geschirr, blechspielzeug, von behinderten gefertigte, hölzerne küchenutensilien oder handgefertigte wollfilzkleidung und -taschen zu bewundern gibt, halten sich in der regel nur sehr wenige menschen auf.
auch sehr unangenehm ist der moment, in dem man versehentlich auf die fressmeile des weihnachtsmarktes gerät und einen plötzlich und ohne vorwarnung ein abgestandener, lauwarmer schwall von pestizidglühwein, fettgebäck, bratwurst, flammkuchen, zigarettenqualm und anderem gesundheitsschädlichem entgegenschlägt.
ich bin nach wie vor sehr froh, dass der einzige stand, den ich jedes jahr auf diesem weihnachtsmarkt besuche, direkt ganz vorne an der ecke ist. er verkauft hervorragende gebrannte mandeln und dunkle schokoäpfel. mehr weihnachtsmarkt will ich nicht.

Samstag, 8. Dezember 2007

quotable (xxviii).

"ich wünschte, r. würde mich nochmal so ansehen, wie dein freund dich immer ansieht."



i don't know why i started drinking, but i know why i continued.

irgendwann gestern nacht, nach zwei liit und einem bier, die irgendwie beängstigend anders wirkten als ich das gewohnt war, nach ungefähr drei oder vier anmachversuchen irgendwelcher männer (einschließlich der ehemaligen f***beziehung, die dann von jemandem dezent auf meinen beziehungsstatus hingewiesen wurde); da vertrauten mir kurz nacheinander zwei menschen den tränen nahe sehr persönliche dinge an. seither frage ich mich, wie beschissen man sich fühlen muss, wenn man gerade 28 ist und der todestag der eigenen mutter sich genau am tag nach dem eigenen geburtstag jährt. kurz darauf kotzte irgendjemand zuerst ins waschbecken und
dann neben das klo, und nachdem ich etwa sechs mal irgendwelchen streitgesprächen
über einen disput zwischen zwei hausbewohnern beigewohnt hatte, 
nachdem ich mich bestimmt schon einzweimal daneben benommen hatte, und die welt um mich herum plötzlich wieder mit diesem seltsamen gaussian blur- effekt überzogen war, als ich, obwohl ich nach außen einen ganz gewöhnlich lustig-, aber bei weitem nicht schlimm-betrunkenen eindruck machte, in wirklichkeit so große angst hatte, weil mir die kontrolle entglitt, dass mich der mann erst beruhigen und dann nach hause bringen musste, und als ich zuhause dann im bett lag mit flauem magen der zimmerdecke beim sichdrehen zusah und mir selbst beim undeutlichen nuscheln irgendwelcher selbsterkenntnisse zuhörte, da wusste ich plötzlich wieder, weshalb ich bis zum frühjahr dieses jahres 
fünf jahre lang keinen alkohol getrunken hatte.

Freitag, 7. Dezember 2007

abendplanung.

erst nikolaus-feier bei fudder (wichtelgeschenk? check! begleitperson? check!) und dann diese party, auf der auch die ehemalige f***beziehung geburtstag feiert (push-up-bra? check! neues shirt? check! mann? check!).

examen (viii).

dass man eindeutig eine überdosis schreibtisch hat, merkt man daran, dass man plötzlich auch in e-mails oder private messages anfängt, eine anständige groß- und kleinschreibung einzuhalten. und daran, dass es einem sehr seltsam vorkommt, an irgendetwas zu tippen, in dem keine steuerzeichen angezeigt werden.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

thinking (xxvii).

was auch ziemlich krass ist, ist wie der mann sofort von allen angenommen wird. sofort und absolut, ohne dass irgendjemand  aus meinem hier ansässigen familien- arbeitsumfeld auch nur irgendeinen zweifel daran hätte, dass das tatsächlich etwas richtig großes ist.

["oh nein, nimm du auf jeden fall seinen namen an! sein name klingt viel schöner!"]

Mittwoch, 5. Dezember 2007

experiment zweisamkeit (vii).

komisch, dass es nicht verboten ist, sich so verdammt wohl zu fühlen mit jemandem. wo doch sonst immer alles gute verboten ist.

foodcontent (xiv).

lammspieße mit gemüse und couscous


[lammspieße mit gemüse und couscous.]

quotable (xxvii).

"in unserer wohlstandsgesellschaft können es sich zudem viele leute leisten, teueren urin zu produzieren".



[holger höhn, würzburger professor für humangenetik, über den einsatz von nahrungsergänzungsprodukten mit angeblichem anti-aging-effekt.
nachzulesen in: höhn, holger: genetische aspekte von langlebigkeit und altern. in: baltes, paul (hrsg.): biomolecular aspects of aging – the social and ethical implications. englisch/ deutsche dokumentation des forum im harnack-haus dezember 2000. reihe: max-planck-forum; 4. münchen, 2002; s. 39.]

in himmlischer ruh-huh'.

nach zwei tagen  installierung neuer gegensprechanlagen im gesamten haus und damit verbundenem gebohre, durchs treppenhausgetrampel, stundenlangem sturmgeklingel des postboten im gesamten haus (22 parteien), der natürlich genau während der mittagszeit der elektriker seine post auszutragen gedachte (und weil die neuen sprechanlagen da noch nicht funktionierten, konnte ihm halt keiner aufmachen ), gefolgt von weiteren zwei stunden sturmgeklingel durch die elektriker wegen neuzuordnung der klingelschilder (man hört ja auch das geklingel in den umliegenden wohnungen) in kombination mit 
übervierstockwerkenachnamendurchshausgebrüll ("jo, ich her's klingele! schmitt isch de name, SCHMITT"- "wie?!" - "SCHMITT!! S-C-H-M-I-T-T!!" - "it verstande -sai's nochemol!" - "S! C! H! M! I!  T!T!" -  "hä, WAS??!" etc. pp. -dass man ja gerade neue Gegensprechanlagen installiert hat und sich 
demzufolge auch einfach über diese mit dem Kollegen am Hauseingang 
verständigen könnte, fiel dem Herrn Elektriker erst nach 
entsprechendem Hinweis des Mannes auf) heute dann endlich: 
ruhe. hachschön.

Dienstag, 4. Dezember 2007

thinking (xxvi).

meine unbedingte abneigung gegen menschen, die im restaurant spaghetti bestellen und dann nach erhalt derselben als erstes messer und gabel ergreifen, und die nudeln mit ein paar gezielten, kreischenden schnitten in maximal 3cm lange stücke schneiden. um diese dann mit dem löffel zu verspeisen.

ganz normaler tag (you want your life to fit to a soundtrack xi).

nachdem der kater in der nacht den etwa 60cm-hohen bücherstapel auf meinem schreibtisch umgeschmissen, einen stahlschwamm durch die halbe bude geschleppt (man freut sich dann, wenn man schlaftrunken mit nackten füßen auf dem weg ins bad da hineintritt) und trotz starkem klebeband versucht hatte, mal wieder die tür zum spülschrank zu öffnen, klopfte ein leider nur mittelmäßig attraktiver elektriker an der tür. ich öffete ihm nackt in die bettdecke gehüllt und während ich mich zum ebenfalls nackten mann zurückgesellte und auf der bettkante sitzend ein orienalisches kochbuch studierte, installierte er ein neues sprechanlagending in meinem flur (die klamotten auf dem boden, dieser ganz spezielle geruch nach schlaf und sex, die beschlagenen fesnterscheiben - ob dem elektriker das wohl unangenehm war?). die klingel klingelt eine tonlage tiefer jetzt, aber türaufdrücken und durch das sprechanlagending sprechen funktioniert noch nicht. habe dann den mann einkaufen geschickt (es gibt lammspieße, baby) und kann mich dann jetzt endlich bei noch immer beschlagenen fensterscheiben und gurgelnder waschmaschine meiner arbeit widmen.

[ich bin ein ganz normaler tag | ich bin so wie ein leeres blatt
und nichts hat sich erledigt | alles liegt genau so da
wie es gestern abend war | einem trümmerhaufen ähnlich
es betrifft mich keine schuld | ich bin genausoviel geduld wie wenig
ich bin erbarmungslose uhr | ich geh nicht nach noch geh ich vor
sag jetzt bloß nichts ich versteh nichts
du fragst dich: war die hoffnung blind, die nur den morgen, nicht das grauen sah?
mein liebes kind | ich bin die bühne nur und nicht das drama
ich bin nicht wirklich die gefahr ]


[die sterne | ganz normaler tag]

Montag, 3. Dezember 2007

quotable (xxiv).

"I cleaned out a candle container to hold my business cards, a turquoise feather (my signature colour maybe!) & a little statue of Buddha. I didn't want to exclude any religions, so there's also (to the left) a statue of Joseph from a miniature nativity set (his head fell off), & a finger puppet of Ganesha (who is touching Joseph's butt)."


[introducing galadarling.]

reducing myself (xiii).

um 9 uhr macht das fitnesscenter auf. Um 8 Uhr 59 rufe ich an, will mein spinbike für den abend reservieren und erfahre, dass bereits keins mehr frei ist. WTF?!
'das ist das dritte mal in folge, dass ich montags noch vor neun anrufe und kein bike mehr bekomme, wie kann das sein?' frage ich. und m., die rezeptionistin, erklärt mir, das läge daran, dass regelmäßig drei leute jeweils vier bikes reservierten. bei 15 vorhandenen bikes überrascht es dann nicht, wenn innerhalb von 2 minuten alle ausgebucht sind.
ich bin gespannt, was passiert, wenn ich m.'s eindringlicher bitte folge und mich beim leiter des gyms beschwere. vermutlich stoße ich damit auf genau so wenig positive resonanz, wie damals, als ich mich über die dreckigen toiletten, den frauenbelästigenden exboxer ('ich würd' echt gerne mal meinen pimmel in deinen schlitz stecken'; der wurde ja auch erst rausgeschmissen, als er anfing, den rezeptionistinnen gegenüber zudringlich zu werden) oder die neuen spinbikes beschwerte, die einfach nur ohne überprüfung und wartung in den saal gestellt wurden - es dauerte 40 minuten, bis jeder der acht kursteilnehmer ein bike hatte, das einigermaßen funktionierte. wofür zahle ich eigentlich diese horrenden monatsbeiträge?

Sonntag, 2. Dezember 2007

ein sonntag im winter.

draußen starker wind; krähen lassen sich von den böen durch die aufgebrachte luft schleudern. der kater sitzt vor jagdlust schnatternd auf der fensterbank über der wärmenden heizung und ich versuche, 60 seiten über das alter zu schreiben.

Samstag, 1. Dezember 2007

schlechte vorzeichen.

heute alle kocherfahrenen leute in meinem umfeld nach rezepten für senfsoße gelöchert. rezepte, die von den erzählenden unter angeekeltem verziehen der gesichtsmuskulatur erzählt werden, motivieren irgendwie nur sehr bedingt zum nachkochen. kann man mit senf denn nichts leckeres machen?

Freitag, 30. November 2007

foodcontent (xiii) - 'op'm carlsplatz, wo denn sons?'-edition.

je älter mein vater wird, desto mehr gewinne ich den eindruck, er will
mir -solange es noch gelegenheit dazu gibt - näherbringen, was ihm wirklich 
wichtig ist. da das immer auch bedeutet, dass er etwas von sich preisgeben muss, fällt ihm das 
sichtlich schwer, das merkt man deutlich.
aber er gibt sich große mühe. 
heute brachte er mir eine auflaufform,die er nicht mehr braucht. und, als mitbringsel von einem aufenthalt in meiner heimatgeburtsstadt, einen ziemlich riesigen pott düsseldorfer mostert.



"das ist der beste senf, den es auf der welt gibt", meint mein vater. hm. was soll ich dazu sagen? ich mag senf eingentlich nur da, wo man ihn nicht rausschmeckt. in der salatsoße. oder auch auf der kruste eines bratens, den man vor dem schmoren damit eingestrichen hat. ansonsten kann ich senf überhaupt nicht leiden. aber jetzt werde 
ich mich mit ihm wohl anfreunden müssen. 
meinem vater scheint das irgendwie wichtig zu sein.



["viel spass beim stöbern wünschen ihnen die spicegirls".]

foodcontent (xii).

grobes kartoffel-möhren-püree mit röstzwiebeln

[mal wieder was aus der kategorie 'soulfood': grobes kartoffel-möhren-püree mit stegt løgene.]

thinking (xxv).

und dann ist da noch diese party nächstes wochenende, auf der die ehemalige f***beziehung gemeinsam mit einem kumpel, mit dem auch der mann und ich befreundet sind, seinen geburtstag feiert.

experiment zweisamkeit (vi).

erst in die hölle, dann zu ikea.


gestern: der erste gemeinsame ikea-besuch.
[er ist derjenige, der langsam durch sämtliche ausgestellten zimmer trödelt, alles anfasst und mit dem handy fotografiert. ich wollte einfach nur durchlatschen und am ende in der küchenabteilung das einpacken, was ich mir vorher rausgesucht hatte (schüsseln mit punkten!). haben uns dann doch noch ganz gut geeinigt und kein orangefarbenes sofa gekauft.]

Mittwoch, 28. November 2007

quotable (xxiii).

"Aber die Angst ist mit mir, ein taubes, mich niemals zitternd machendes, nur ungemein beharrliches Gefühl, das langsamerhand zu einem Teil meiner Person wird, so daß ich eigentlich nicht mehr sagen kann, ich habe Angst, vielmehr ich bin Angst, wenn dieses Angstsein mich auch nicht hindert, meine Arbeit zu tun, wenn auch von ihm die anderen nichts wissen und sogar meine zur Schau getragene gute Laune dadurch kaum Einbuße erfährt."




Améry, Jean: Über das Altern. Revolte und Resignation. In: Ders.: Werke, Band 3: Über das Altern / Hand an sich legen. Stuttgart 2005; S. 157.

polka-dotted pleasure-mes.








[was stehen die auch direkt neben dem regal mit den geschichtsbüchern?]

Dienstag, 27. November 2007

wenn meine welt in flammen steht.

heute möchte ich nochmal klein sein und in gummistiefeln durch leicht angefrorenes laub stapfen, mit beiden füßen und viel anlauf lachend in große, dreckige pfützen springen und mit meiner mutter im wald bucheckern sammeln. zuhause angekommen möchte ich dann sofort ins bad manövriert, in der badewanne von den matschfeuchten klamotten befreit, gebadet und anschließend in einen frischen, trockenen hausanzug gesteckt werden. und während meine mutter das abendessen kocht, möchte ich kindersendungen anschauend auf dem wohnzimmerteppich sitzen und styroporkugeln dicht an dicht mit den gesammelten bucheckern bestecken.

reine vernunft darf niemals siegen.

es hat gewonnen. seit samstag besitze ich einen toaster. ein recht billiges, aber schönes modell aus gebürstetem edelstahl mit drei sonderfunktionen (reheat; defrost;cancel) und sechs bräunungsstufen. man kann körnerbrotscheiben hineinstecken und rösten lassen und wenn sie fertig geröstet sind, muss man sie mit den fingern aus den schlitzen pulen, weil körnerbrot anscheinend zu schwer ist, um elegant nach oben 
gefedert zu werden. die glühdrähte im innern des toasters leuchten während des betriebs
in einem fröhlichen hell-lila. und eine krümelschublade hat er auch. toll.

Montag, 26. November 2007

mottoschenken.

heute drei anrufe und eine mail von menschen, die jetzt schon wissen wollen, was ich mir zu weihnachten wünsche. schnelle und doch auch im nachhinein noch überraschend zufriedenstellende antwort meinerseits: "hauptsache, es hat punkte".

man könnte mir also zum beispiel diese hier schenken, oder das, das da, die da, sowas hier, oder eins von denen. auch hier könnte man fündig werden. punktepunktepunkte!

[außerdem auf dem wunschzettel: ein flickr-pro-account.]

lame.

auf meinem tisch stehen vier fertige pakete (thegrouch/nomsen/kytton/lucy).
nur zur post schaffen müsste ich es mal.

[i'm so sorry.]

aber nicht für dich.

und wie ist das eigentlich, während man spätvormittags vor der antipastitheke im supermarkt steht, plötzlich und unvermittelt von der ehemaligen f***beziehung angesprochen wird?

["brennst du, oder was?"]

foodcontent (xi).

resteessen.

[resteessen deluxe: pasta mit geflügelbrust, rucola und einer soße aus rosmarin, knoblauch, champignons, getrockneten und frischen tomaten.]

multiple choice.

welche der folgenden untaten hat der kater während 27-minütiger abwesenheit des werten frauchens heute angestellt?

(a) eine auf dem küchenboard liegende packung spaghetti aufgeknabbert, heruntergeschmissen und etwa zwei drittel ihres inhaltes über den gesamten teppichboden verteilt;

(b) die mit starkem klebeband gesicherte tür des spülunterschrankes geöffnet, den darin befindlichen mülleimer umgekippt und den syphon des spülbeckens abgerissen, so dass das darin befindliche wasser fröhlich herauspladderte und den spülschrank selbst, sowie den teppich vor der gesamten küchenzeile unter wasser setzte;

(c) beim versuch, den kaktus auszubuddeln den halben schreibtisch, die gesamte fensterbank und den teppichboden vor dem fenster versaut;

(d) vier bücher aus dem regal gezerrt und zu boden geschmissen;

(e) alle der genannten optionen.

Sonntag, 25. November 2007

experiment zweisamkeit (v).

als sich die gestern wahrgenommene einladung zum essen bei meiner mutter - und damit einhergehend auch die obligatorische beschau des neuen freundes - ankündigte, hatte ich den mann bereits vorgewarnt, dass in unserer familie so manches ein wenig anders läuft, als man das vielleicht gewohnt ist. wir sind nicht so formal. erkundigungen nach der beruflichen tätigkeit, der herkunft, dem sozialen status der eltern und andere fragen aus dem üblichen kontext des vorstellens der neuen liebe bei den eltern würde es - zumindest von seiten meiner mutter - nicht geben, prophezeihte ich.

wie sehr ich die rafinesse meiner mutter in diesem punkt unterschätzte, zeigte sich anhand einer konversation, die sich zwischen ihr und dem mann ergab, nachdem sie ihm etwa eine stunde lang ihre ältesten kochbücher gezeigt und über die grundlagen des guten kochens referiert hatte.


"was hältst du eigentlich von leuten, die sich ihre lammkeule vom metzger entbeinen lassen?"
- "geht gar nicht!"
"der junge ist in ordnung!"


alles wesentlich wissenswerte über die die grundsätzliche eignung des mannes vermittels einer einzigen kulinarischen frage in erfahrung gebracht: typisch mutter.

examen (vii).

wenn die eltern noch nicht einmal im geringsten verstehen, wie so ein studium abläuft und wie anstrengend es sein kann, wie soll man ihnen dann begreiflich machen, dass man die möglichkeit durchzufallen derzeit für wahrscheinlicher hält als die, es zu schaffen?

["und was machst du gerade?"
- "ich tippe an der bibliographie meiner zulassungsarbeit."
"bibliographie, ahja, das ist der teil, wo du dich selber vorstellst und beschreibst, wie du bisher studiert hast, nicht wahr?"
]

Freitag, 23. November 2007

vorwinter (alles wird wie neu sein).

wäre ich jetzt irgendwo zwischen 19 und 21, würde ich jetzt gerade meinem alten schreibtisch in a.'s zimmer sitzen, während a. smashing punpkins hörend gitarre spielen und gleichzeitig im netz surfen würde. das ganze zimmer wäre ein wohnliches chaos, bestehend aus unsortierten gitarre&bass-zeitschriftenhaufen, noch nicht in meinen improvisierten kleiderschrank eingeräumter wäsche und auf verkrümelten holzbrettchen stehenden tassen mit kakaoresten darin. durch die dünnwandige flügeltür, vor der mein schreibtisch stünde, könnte man p. im nebenzimmer tippen, fernsehen und/oder mit einem freund quatschen hören, während a., die mutter, im flur wäsche aufhinge oder an diesem gigantischen faxkopierfernsprechanrufbeantworterklotz stehend telefonisch die wegen irgendetwas schluchzende tochter besänftigen würde. j., der vater, würde in der küche geschirrklappernd die reste des frühstücks beseitigen, während aus dem wohnzimmer die stimme irgendeines ntv-anzugmenschen über die aktuellen entwicklungen an der börse berichtete.

wäre dieser tag, dieser monat, diese jahreszeit so, wie dieser tag, dieser monat und diese jahreszeit während der letzten 5 jahre immer war, würde ich jetzt an meinem laptop sitzen, alte fotos anschauen, und flennend diesen zeiten hiterher hängen.

stattdessen ist diesmal alles anders: der erste herbst ohne vergangenheitsheimweh. alles ist gut. und was nicht gut ist, wird irgendwie gut werden.

[das vakuum ist ausgefüllt, jemand macht geräusche für mich. man lebt und es riecht nach geborgenheit.]

Donnerstag, 22. November 2007

kleiderschrankerweiterung.



der mann und ich haben übrigens nicht nur die gleiche schuhgröße; wir können auch wunderbar unsere hosen untereinander tauschen.

[das gelbe ding auf der rechten seite des bildes ist übrigens kein gigantischer popel, sondern eine etwas zerfledderte fellmaus des katers.]

Mittwoch, 21. November 2007

perverse phantasien mit elektrisch betriebenen lebensmittelzubereitern.

seltsame dinge passieren. seit der mann mir getoastete hüttenkäsebrote gemacht hat, will ich unbedingt einen toaster haben. dabei gehören toaster, neben etwa elektrischen dosenöffnern, elektrischen messern und eierkochern, definitiv in die kategorie der elektrogeräte, die man überhaupt nicht braucht: toastbrot ist schlecht, das sollte man nicht essen. trotzdem ist der wunsch nach einem toaster so stark, dass er sogar meine vernunft angreift. denn die paar male, wo ich getoastetes körnerbrot haben will, kann ich mir das auch im backofen rösten. oder einfach den toaster des mannes benutzen. dafür muss ich kein sechsundreißig-euro-gerät [jawohl, denn wenn schon, dann muss es natürlich gleich ein langschlitztoaster sein] kaufen, das nichts kann, außer brotscheiben rösten und platz wegnehmen. warum zur hölle will ich mir also einen toaster kaufen?
außerdem verspüre ich den unterschwelligen drang danach, ein waffeleisen zu besitzen. ein waffeleisen! auch waffeleisen braucht man nicht. waffeleisen sind ganz schlimm frühe neunziger. und man kann damit nichts machen, außer ungesunden, kalorienreichen waffeln, die man mit weiteren hochkalorischen zutaten (puderzucker, schokosoße, apfelmus etc.) überschütten und verzehren muss. man verwendet so ein waffeleisen höchstens drei mal im jahr, und den rest der zeit steht es blöde im schrank herum und kostet platz. wenn man unbedingt waffeln essen will, kann man ein kleinkind kidnappen und mit ihm auf das nächstgelegene kindergartenfest gehen, auf dem sich mindestens eine mutter befinden wird, die hinter einem viel zu niedrigen kindergartentisch in rückenschädigender haltung wunderbare waffeln bäckt und gegen ein geringes entgelt feilbietet. aber selber haben muss man so ein waffeleisen nicht.

und als wäre das nicht genug, spüre ich außerdem ein gewisses interesse an einem sandwichmaker, der ja in etwa der spross der perversen vereinigung von toaster und waffeleisen sein könnte: man legt mit fettigen sachen belegte toastscheiben in eine art waffeleisen hinein, und heraus kommen schlecht sättigende und ernährungspolitisch vollkommen untighte snacks, die man dann gierig und in rauhen mengen in sich hineinstopft. und gleich am nächsten tag wiegt man drei kilo mehr. sandwichmaker sind was für lan-party-geeks und wow-zockende pickelteenager. aber gewichtshalbiererinnen haben gefälligst die finger davon zu lassen.

was also sollen derartige phantasien? woher kommen die so pötzlich? und vor allem: wie werde ich sie wieder los? ich will wieder zurück dahin, wo ich bis vor vier wochen noch war: glücklich mit nichts als gemüse, olivenöl und hüttenkäse.

thinking (xxv).

"du warst sechs monate lange nicht auf lesarion.de eingeloggt. aus diesem grund haben wir heute deine teilnahme am partner-matching beendet."



['und worüber ich wohl lache, während ich aller tage abende abwasch mache.']

Dienstag, 20. November 2007

reducing myself (xii).

"zweimal sex haben", fasst s. die antwort auf einen leserbrief aus der fhm zusammen, "verbrennt etwa 500 kalorien".
hm. das wäre eine plausible erklärung, weshalb ich während der letzten vier wochen trotz ben&jerry's, viel brot, viel schokolade und wenig sport insgesamt 2,3 kilo abgenommen habe.


[ich sollte diese phase ausnutzen: wenig essen + viel sex + viel sport. damit kann man sicher auch 5 kilo pro monat abnehmen, wenn man's drauf anlegt.]

[s., die irgendwo aus franken kommt (glaube ich), definiert mich übrigens nicht mehr als 'dick'. bei denen daheim, sagt sie, würde man sagen, ich sei 'gut beinander'. na dann.]

experiment zweisamkeit (iv).

gestern dann der erste pärchenabend: der mann und ich 'robots' schauend auf dem sofa mit r. und s., einer großen decke und einer riesigen pizza.
[jaja, ich weiß: so langsam mache ich mich unglaubwürdig. aber ich hatte ja was aufzuholen von dem garnichtsessen am sonntag.]

das erste mal so richtig paar-sein vor freunden: strange. aber ich hab mich ganz gut gemacht, finde ich.

Montag, 19. November 2007

foodcontent (xi).






[aus der reihe: pimp my hüttekäsebrot. was einem der mann spätnachts bzw. frühmorgens so ans bett bringt.]

seite 25.




[was für ein beknacktes foto. aber sonst ganz gut. etwas seltsam nur, einen artikel über sich in ich-form zu lesen, den man so gar nicht formuliert hat. bzw. den man, wenn man ihn tatsächlich selbst geschrieben hätte, niemals so formuliert hätte. ist aber nicht so schlimm. schlimm ist nur das foto. uaaah.]

Sonntag, 18. November 2007

p.c.

meine, nein: unsere neueste obsession: ben&jerry's. nach cookie dough, caramel chew chew und new york super fudge chunk muss als nächstes unbedingt chocolate fudge brownie ausprobiert werden. oh, und half baked! und natürlich peace of cake, klar.

[doppelt so lecker übrigens wegen der konsequenten political corectness des unternehmens. das lesen der firmengeschiche und -philosophie macht richtig mut.]

Samstag, 17. November 2007

quotable (xxii).

"obwohl ich beim thema flirt kein absolut unbedarfter bin, habe ich viel dazu lernen können. insbesondere das prinzip der kommunikativen wechselwirkung ziehe ich jetzt knallhart durch."


[einfach mal bei amazon nach 'dittsche' suchen und sich vom neunten 
ergebnis auf der trefferliste ein bisschen herumschicken lassen. kunden-
rezensionen zu flirtratgebern lesen: prima beschäftigung für 
frischverliebte mit erkältung und übelkeit.]

reducing myself (xi).

trotz des mann-bedingten fressflashs der letzten wochen (üppige hüttenkäsebrote, ben&jerry's etc.) nicht im geringsten zugenommen. ha!

[aber andererseits: dieses viele angemachtwerden. alles glotzt und gafft und grinst. und grapscht, mitunter. heute zum ersten mal seit jahren wieder laut und hysterisch rumgeschrien. 'NIMMDEINEVERDAMMTENFINGERDAWEGUNDVERPISSDICH!!'.]

Freitag, 16. November 2007

mädchenfreuden (ii).

die perfekten stiefeletten sehen genau so aus.

experiment zweisamkeit (iii).

an meinem schlüsselbund: die schlüssel zu seiner wohnung. in meiner waschmaschine: seine wäsche; in meinem kühlschrank: essen für uns beide. in der spüle: seine kaffeetasse; in meinem regal: sein wasserglas in meinem bett: sein geruch.

und in mir drin: die gewissheit, dass es richtig, das einzig richtige ist.

[das alles hier: die beste zeit, die ich je hatte. ich war nie glücklicher, nie sicherer, nie freier von angst. nie so sehr ich selbst.]

Donnerstag, 15. November 2007

wie ist es eigentlich...?

die bz möchte 70 zeilen über mich schreiben. na dann, auf zum interviewtermin.

donnerstag, siebenuhrdreiundvierzig.

Mittwoch, 14. November 2007

quotable (xxii).

"ich mag es, wenn hier sachen von dir rumliegen - da glaub ich tatsächlich, du warst hier und ich hab das nicht geträumt."

Dienstag, 13. November 2007

alles sein gutes.

unterleibskrämpfe, kopfschmerzen, übelkeit, müdigkeit. das einzig gute, das diese verfluchten regelbeschwerden mit sich bringen: ich kann endlich mit der benutzung des neuen verhütungsspielzeugs beginnen.

[heimliche diabolische vorfreude darauf, welche moralischen zurechtweisungen mich seitens meiner leser wegen der verwendung des wortes 'verhütungsspielzeug' erwarten. hihi.]

at the gym (ix).

letzte woche im montags-spinning: trainerin e. erkundigt sich nach dem grund für mein fehlen in der woche davor: 'warsch krank?', will sie wissen und ich antworte: 'nee, eher verliebt'. ob es sich denn gelohnt hat, das verliebt sein, fragt sie, und ich strahle und antworte mit einem überzeugten 'ja!'.
wenige minuten später betritt t., die spinning-affäre, den saal. lacht mich an, wie üblich, strahlt wie üblich, beginnt, während er sich mit mir zu unterhalten beginnt, sein bike, das wie immer das neben meinem ist, richtig einzustellen. wie üblich. und als er mein bike mitsamt mir obendrauf dann einige zentimeter zur seite schiebt, um seins besser vor den spiegel stellen zu können, fragt e., die sich schon warmfährt: 'ischer des?' und t. und ich lachen: 'um himmels willen, nein!', denn das zwischen uns, das ist ja nur spinning, da geht es ja nur um den sport.

gestern betrete ich dann den saal, erkenne sofort das bike, das t. sich mit seinem handtuch reserviert hat und sehe auch gleich, dass die bikes links und rechts daneben ebenfalls schon besetzt sind. zum ersten mal seit monaten wird der spinning-sex heute ausfallen. kein gemeinsames keuchen, schwitzen und wasserflaschen teilen. 'schade', denke ich und verziehe mich etwas geknickt auf die andere seite des saals, dahin, wo die blöden rennrad-ziegen mit ihren pastellfarbenen trikots immer fahren. als t. kurz darauf den saal betritt, erkennt auch er sofort, was sache ist: 'wo bist du denn heute? das geht ja mal gar nicht!', schmollt er. kommt zu mir, stellt sich vor mein bike und erzählt mir irgendwas: wo er jetzt welches bike zu wieviel prozent billiger gesehen hat und welche winterausrüstung er sich kaufen will. wieviele hundert euros er am wochenende in metzingen ausgegeben hat und wie toll sein neuer anzug von boss ist. und fragt dann, etwas kleinlaut, ob ich immer noch so glücklich verliebt bin. 'oh ja, sehr' antworte ich und beobachte dann erstaunt den schleier von enttäuschung auf seinem gesicht, während er resigniert und irgendwie unglaubhaft seine mitfreude darüber bekundet.

'aber nächste woche fahren wir trotzdem wieder nebeneinander, oder?', fragt er noch, bevor er dann zu seinem bike geht. und ich sage: 'klar, ist ja nur spinning'.

foodcontent (x).

der mann spielt die gemüsekiste, die ich nicht abonnieren kann:




[grüne bohnen, zwiebel, tomaten, topinambur, romanesco, blumenkohl, rosenkohl, fenchel. oh, the good life.]

Montag, 12. November 2007

examen (vi) / quotable (xxi).

"der auf breiter front aufmarschierende infantilisierungsdruck mündet oft in einen kitsch der jugendlichkeit. aber die blondgefärbte aufgedonnertheit amerikanischer touristinnen, die schlichte leugnung von jahren, stellt eine attacke auf die würde des alters dar. es ist eine optische rücknahme von lebenserfahrung, die sich nun auch einmal in die runen des gesichts eingegraben hat. es wird eine atmosphäre geschaffen, in der das interesse der älteren, zu beweisen, dass sie noch nicht senil sind, in form rosafarbener schleifchen im haar umgesetzt wird oder in form massenhafter bastelaufträge, die auf den tischen von schönheitschirurgen vollzogen werden."

[prisching, manfred: alter heute - ein mosaik mit widersprüchen; s.256. in: rosenmayr/böhmer (hg.): hoffnung alter. forschung, theorie, praxis. wien 2003; s.246-272.]

driving buying under influence.

nach dem ersten blogleser hat es nun auch den mann erwischt, das hüttenkäsephänomen:
"ich habe gerade den ersten hüttenkäse meines lebens gekauft."


[eigentlich hätte ich einen sponsoringvertrag verdient, finde ich.]

Sonntag, 11. November 2007

reducing myself (x).

gervais hat die zeichen der zeit erkannt verkauft seinen hüttenkäse jetzt in 400g-bechern. geil.

[ich warte dann jetzt auf die kilo-packung: hüttenkäse im kilo-eimer, so wie der joghurt bei aldi. das wär's.]

thinking (xxiv).

so ein kleines bisschen ernüchterung zwischendurch ist vielleicht gar nicht schlecht.

[sogar eher genau das richtige, glaube ich.]

Samstag, 10. November 2007

reducing myself (ix).

ausbeute an hochkalorischen geschenken gehässiger kundinnen während der letzten woche: 6 (!) tafeln schweizer schokolade (haselnussmandelrosine), 2 packungen oreos, 200 gramm feinste trüffelpralinen vom besten conditor der stadt.

['ach gott, kindchen, was sind sie schmal geworden! nächstes mal bringe ich ihnen ein paar pralinchen mit!']

Freitag, 9. November 2007

foodcontent (ix).



[asiapfanne mit putenfleisch und gerösteten cashewkernen. saulecker. rezeptwünsche sind an den mann zu richten.]

quotable (xx).

"wenn du dich so zwischen der offiziellen ella und der zuhause-ella befindest, dann siehst du immer irgendwie zerstört aus."

hungerstreik.

und dann ist da noch die sorge um den kater, der seit zwei tagen sein futter verweigert und innerhalb derselben beiden tage zweimal leicht schaumige magensäuere hochgewürgt hat. ansonsten alles normal: putzt sich, spielt, lässt sich streicheln; auch vom mann. nur fressen will er nicht. während er gestern und vorgestern immerhin noch nach nassfutter bettelte und es dann stehenließ, sich später allerdings ein wenig am trockenfutter bediente und auch leckerli annahm, will er heute gar nichts mehr. er bettelt nicht nach nassfutter, frisst kein trockenfutter und anstatt die leckerli zu fressen, spielt er mit ihnen.

seufz.

thinking (xxiii).

soziale statements 2.0: den beziehungsstatus bei studiVZ ändern.

defekt.

irgendwie das gefühl, dass mein blog kaputt ist. es gibt so wenig zu jammern derzeit.

Donnerstag, 8. November 2007

foodcontent (vii & viii).



[gebackene kartoffeln, hüttenkäse, oliven, zuchhini-feta-dip und kürbis-karottengemüse mit ingwer und pul biber.]



[geröstetes fladenbrot, kohlrabistifte, gurkensalat mit kresse und eine unverschämt leckere lightversion von hummus.]

donnerstagmorgen, achtuhrsiebenundvierzig.

ich sitze am schreibtisch und arbeite, während der kater auf der fensterbank hockt und versucht, den krähen auf dem dach des hauses gegenüber durch die stark beschlagenen scheiben hindurch drohende blicke zuzuwerfen. im bett liegt der schlafende mann.

Mittwoch, 7. November 2007

ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss.

seit tagen immer wieder neue versuche aufzuschreiben, was da passiert ist, während der letzten zweieinhalb wochen. seit tagen immer wiederkehrendes scheitern beim versuch, irgendwelche worte dafür zu finden. man könnte es einfach dabei belassen, aber manchmal muss man reden, auch wenn man schweigen muss.

und dann sitzt man da, tippt zeile um zeile, löscht halbsätze, formuliert um, schreibt neu. lässt es ein paar stunden ruhen, versucht es weiter und lässt es am ende doch wieder ganz sein.

es klappt nicht. keine worte.

[stattdessen: die gewöhnung an neue parameter. ein voller kühlschrank (vorher: hüttenkäse, misopaste, cola light; jetzt: hüttenkäse, cola light, vier sorten gemüse, milch, espresso, reste von gutem essen zu zweit, ingwer, eier, feta, joghurt). ein kater, der auch in den wenigen nächten ohne den mann nicht mehr auf seinem alten platz neben meinem kopfkissen schläft, sondern an meinem fußende oder in seinem körbchen. 115 euro für verhütungsmittel. knutschen in public. und keine nächtlichen panikattacken mehr.]

Dienstag, 6. November 2007

quotable (xix).



"sie dürfen PERSONA NICHT verwenden, wenn... (...) sie nicht bereit sind, das mit PERSONA verbundene Risiko einer Schwangerschaft einzugehen.
wie zuverlässig ist PERSONA? - keine verhütungsmethode kann einen 100-prozentigen schutz vor schwangerschaft bieten. PERSONA ist 94% zuverlässig, wenn es anleitungsgemäß und als einzige verhütungsmethode angewendet wird. das bedeutet, dass von 100 frauen, die PERSONA ein jahr lang anwenden, 6 schwanger werden können, weil PERSONA die fruchtbare phase nicht richtig identifiziert hat."


[dann werde ich innerhalb der nächsten 12 monate also mit einer wahrscheinlichkeit von 6% schwanger. try me, schicksal.]

Montag, 5. November 2007

restrisiko.

sechs prozent.

irgendwie gefällt mir der gedanke.

Sonntag, 4. November 2007

aber andererseits.

diese selbstzweifel bei der kleinsten, unbedeutendsten irritation. ich weiß echt nicht, wie das geht: beziehung. ich bin noch nicht ganz domestiziert. be-zieh-ung. kommt von ziehen und zerren; die beute in mundgerechte stücke und jedes einzelne wort auf 
die goldwaage. genau das sollte ich mir wohl als erstes abgewöhnen.


 

fan (iii).

gestern im laden dann dieser pummelige, aber hübsche junge mann, der mich gleich so überaus freundlich angrinste und mich dann, nachdem ich ihn erst nicht wiedererkannt hatte, mit den worten 'erstaunlich, was man als gewichtshalbiererin in einem jahr so schaffen kann!' daran erinnerte, dass ich ihn schon fast so lange kenne, wie das blog läuft: j., ein fan der ersten stunde, zu besuch bei mir im laden. schön.

experiment zweisamkeit (ii).

vorerst für immer.

[nur so ein gedanke.]

sonntagmorgen, siebenuhrdreiundzwanzig.

die können nichts, außer hochdeutsch.

aus der reihe 'nichtigkeiten, die mich beinah zur weißglut treiben' heute: die unfähigkeit von menschen in der nördlichen hälfte deutschlands, den schwäbischen oder alemannischen dialekt auch nur annähernd richtig zu imitieren.
ich hasse das, wenn dann in achsolustig gemeinten blogeinträgen, kolumnen oder kurzgeschichten grundsätzlich jedes 's', und in oftmals sogar 'tz' [sic!] zum 'sch' verstümmelt wird. aktuelles beispiel: elke heidenreich, welche in 
einem buch, das man mir zum geburtstag schenkte, von einer kochsend-ung mit dem abartigen titel 'jedsch koched mer emol'
schreibt. 
als wahlalemannin mit jahrzehntelanger schwarzwalderfahrung möchte 
man gewölle aushusten bei einer derartigen entstellung des 
alemannischen oder schwäbischen, oder welchen dialekt elke heidenreich hier auch immer nachzuäffen versucht.
ich sinne nach rache. wenn das mit dem examen nichts wird, werde ich in frauenzeitschriften kolumnenn und kurzgeschichten veröffentlichen, in denen ich systematisch nach und nach jeden einzelnen verdammten dialekt deutschlands verunstalte. dann wird in berlin grundsätzlich jedes 'ch' nach einem kurzen vokal wie 'ck' ausgesprochen und mit einem zusätzlichen 'e' versehen ('icke', 'micke', 'dicke' etc.), den hamburgern werde ich keinerlei plosive doppelkonsonanten mehr erlaube und den sachsen 
streiche ich alle vokale und ersetze sie durch umlautbuchstaben. und das wird nur der anfang sein.

Donnerstag, 1. November 2007

you wantyour life to fit to a soundtrack (x).

bist du fleischermeister
studierst du medizin
bist du ein zugereister
oder kommst du aus berlin
bist du dominatrix
oder doch eher devot
bist du pianistin
oder hubschrauberpilot

es ist egal, was du bist
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du bist
hauptsache ist, es macht dich glücklich

bist du süchtig nach liebe
oder bist du misanthrop
bist du vielleicht ein model
oder eher ein zyklop
bist du gern im schatten
oder immer tief gebräunt
bist du ein gourmet
bist du imbissbudenfreund

es ist egal, was du willst
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du isst
hauptsache ist, es macht dich dicklich

lass dir bloß keinen scheiß andrehn
das leben ist schön

es ist egal, was du willst
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du fährst
solang du nur klärst, es hat ein rücklicht
und wenn du mal kein rücklicht hast,
dann nimm meine taschenlampe




farin urlaub | glücklich

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Dienstag, 30. Oktober 2007

experiment zweisamkeit.

was ich sehr mag ist, wie seine sachen in meiner wohnung rumstehen: seine zahnbürste neben meiner, sein espressokocher auf der dunstabzugshaube. die dose mit dem espressopulver in meinem gemüsefach und seine gesichtscreme in meinem bücherregal.
und die sachen gehören alle genau da hin.

examen (v).




[anmeldung zur zula und zur wissenschaftlichen prüfung: abgegeben.]

Montag, 29. Oktober 2007

reminding me of 'one hour photo'.

das wissende lächeln des mannes hinter dem tresen im fotoladen, als er mir den 
umschlag mit den drei frisch entwickelten digitalfotos von n. und mir überreichte.

internet.

"xy counts you as a friend."

sigh.

oha.

was mir gerade klar wurde: monsieur charlyfox hat die wette sowas von haushoch gewonnen. himmel, das gibt ein besäufnis.

[aber keine wette hätte ich so gerne verloren wie diese. lovelovelove.]

Sonntag, 28. Oktober 2007

fan (ii).

freitagabend an der straßenbahnhaltestelle am stadttheater: eine junge frau erkennt mich im vorbeigehen, fasst mich am arm, beginnt zu strahlen und ruft 'du bist eva, oder?!' und dann folgte eine etwa zweiminütige dankesrede auf mein fudder-blog, inklusive überschwänglichem lob und zugeworfenen küssen. 
so seltsam es ist, auf der straße erkannt zu werden, so cool ist es bisher auch.

in love.

und zwar terribly.

[warte seit drei tagen aufs aufwachen. stattdessen wird alles immer nur noch schöner, noch intensiver, noch wichtiger, noch richtiger und noch perfekter. genau das ist es: perfekt. und ich bin glücklich, einfach nur 
glücklich.]

Freitag, 26. Oktober 2007

thinking (xxii).

status.

"was sagen wir eigentlich, wenn man uns fragt, ob wir zusammen sind?"
- "hm,...am besten, dass wir das selber nicht so genau wissen."

Donnerstag, 25. Oktober 2007

quotable (xviii).

"das ist so cool, dich so dreckig lachen zu hören..."
- "ja, das schafft aber auch außer dir kaum einer, mich so zum lachen zu bringen."


[i ♥ b.; i ♥ underground wires.]

schlechtes timing.

aber wenn es vielleicht doch was werden kann? oder vielleicht sogar schon was ist?

[es ist perfekt. und irgendwie doch so schrecklich seltsam.]

Mittwoch, 24. Oktober 2007

quotable (xxvii).

"u make it easy to watch the world below - höre gerade moon safari und denke an dich. kino heute abend zur entspannung? kann allerdings erst ab 10 hier weg."


[kannst du nicht einfach nur so da sein? einfach nur so, weil du mich magst? kannst du mir die von all der schreibtischarbeit verkrümmte brustwirbelsäule massieren, ohne mehr zu wollen? kannst du vielleicht einfach vollkommen asexuell bei mir übernachten, damit ich nicht alleine bin, wenn ich heute nacht ab vier wieder nicht schlafen kann? kannst du? kannst du? aber verlieb dich nicht in mich, bitte verlieb dich nicht in mich.]


["dann essen bei dir. bin gegen 10 da."]

examen (iv).

  • zulassungsarbeit: titel festgelegt, anmeldeformular unterschrieben. grobe gliederung vorhanden.
  • prüfungsthemen hauptfach 1: festgelegt, unterschrieben. bücher gekauft.
  • formulare zur auflistung der abzugebenden scheine: komplett verhunzt. nochmal ausdrucken. nochmal alle scheine neu durchnumerieren. und was genau meinen die eigentlich mit 'amtlich beglaubigte kopie'? muss ich jetzt tatsächlich jeden einzelnen schein beglaubigen lassen?
  • und außerdem: warum hab ich eigentlich nicht früher mal nachgesehen, ob ich tatsächlich noch eine beglaubigte kopie meines abizeugnisses habe? habe ich nämlich nicht, weswegen ich jetzt morgen um halb acht die sekretärin meiner ehemaligen schule vollheulen muss, dass ich unbedingt sofort eine beglaubigung brauche.

  • noch fehlende scheine: 3
  • aktuelles paniklevel: 6,5 von 10.

[das alles natürlich nur so nebenher; neben vier stunden nebenjob heute 
und sechs stunden nebenjob morgen. aber jammern hilft ja nicht.]

[das essen dann komplett vergessen heute. nachholen? öhm nö, muss ja noch diese eine arbeit da zuende schreiben heute.]

hierdadortdrüberdrunter.

und wenn ich wüsste, wo mein kopf gerade ist, würde ich versuchen nachzudenken. stattdessen hab ich nur meine beine unter den armen und muss der realität hinterherlaufen.

[verlieb dich nicht in mich, bitte verlieb dich nicht in mich.]

Dienstag, 23. Oktober 2007

verunsicherungscontent.

das sind alles zu viele nette sachen auf einmal, zu viel unterwürfigkeit, zuviel wunsch nach zuviel nähe.
zuviel 'ich denk an dich', zuviel 'du hast es mir ziemlich angetan'. zuviel 'was kann ich gutes für dich tun' und zuviel 'ich würde dich jetzt gerne mal in den arm nehmen'. wie soll ich mich den entspannen, wenn man mir keine luft zum atmen lässt?
es ist schön und es schmeichelt, aber es wird nichts daraus werden. ich schätze, ich werde heute abend mal ein paar hoffnungen zerstören müssen.

how to brighten my day.



danke, liebe lucy. habe mich sehr gefreut, als ich das päckchen heute nachmittag aus dem briefkasten gefischt habe: lauter tolle sachen!! deins ist auch so gut wie unterwegs.

nichts kapiert.

es gibt da unter meinen flickr-contacts eine frau, die einst um die 160 kilo wog und dank magenband-op mittlerweile ungefähr 80 kilo abgenommen hat.
bezeichnend finde ich, dass alle ihre kinder deutlich übergewichtig sind. als ich gerade meine contacts-seite öffnete, hielt ich die person auf einem der thumbnails für eine hochschwangere frau - die vergrößerung zeigte, dass es sich um ihre etwa 10jährige tochter handelte, die natürlich nicht schwanger, sondern einfach nur fett ist.
das bedeutet: diese frau hat nichts gelernt. nichts über gesundheit, nichts über richtige ernährung, nichts über gesundes abnehmen. ihre koch- und essens gewohnheiten sind noch immer die selben. dank des magenbands kann ihr das ja egal sein. aber was ist mit den kindern? so wie die jetzt schon aussehen, werden auch sie im erwachsenenalter entsetzlich fett sein. was wird ihnen die mama dann raten? 'halb so schlimm, es gibt ja magenbänder?'

[und seit wochen schon juckt es mich in den fingern, unter eins der bilder ihrer dicken tochter zu schreiben: 'is your daughter aiming at gastric bypass surgery, too?'.]

aus der nummer kommt er nicht mehr raus,

...jetzt wo er es öffentlich gemacht hat: der buttonbruder macht mir ein mixtape. sehr schön. freuichmich.

erkenntnis.

er steckt im falschen körper, das ist es. er müsste schlanker sein.

[hätte nicht gedacht, dass mich das abnehmen mal so oberflächlich werden lässt. uhh. aber hey: als ich noch dick war, wollte mich auch so gut wie keiner. das ist die rache.]

Montag, 22. Oktober 2007

quotable (xxvi).

"p.s ab jezze keine komplimente mehr....nicht das du noch abhebst..."


[menno.]

reducing myself (vii).

beim rasieren der beine plötzlich um ecken rum müssen, die erst vor kurzem so ausgeprägt noch nicht da waren. natürlich gleich reingeschnitten. wusste gar nicht mehr, das knie so knochig sind, wenn erstmal ein großteil des specks weg ist.
fußmittelknochen, adern, wadenbeinknochen. unterschenkel, die sowas wie eine form haben. fingerknöchel, schlüsselbeine, schulterblätter, schulterknochen, ellbogen. ich fühle mich so komisch filigran. und trotzdem kräftiger mit jedem kilo, das verschwindet.
ein ganzer kleiderschrank voller sachen, die nicht mehr passen. all die pullis aus den letzten jahren: rettungslos zu groß. ob man wollpullis auch enger nähen kann? der rumpfkluft-hoodie, der anfangs noch ziemlich eng war, bietet jetzt gemütlich viel platz; passt auch noch gut was drunter. die shirts, die ich über den sommer gekauft habe, kommen mir mittlerweile riesig vor. und dann immer noch das erstaunen beim anziehen der alten lederjacke oder des neuen rumpfkluft-oberteils: da passe ich rein? dabei sieht das doch so winzig aus. die neue jeans in größe 46? passt nur noch mit gürtel. die schwarze hose in 44? mittlerweile überhaupt nicht mehr zu eng. das dumme daran: es geht so tierisch ins geld. ich möchte ein klamottenstipendium. oder einen sponsor oder sowas. geht das?

[heute früh dann realisiert: nur noch neun kilo bis zum erstmal-zufrieden-gewicht. das schaffe ich dieses jahr noch. alles danach ist nur noch finetuning.]

Sonntag, 21. Oktober 2007

lieben, etc.

wie kann das sein, dass jemand alles genau so sagt und tut, wie man sich das immer vorgestellt hat, und trotzdem nicht der richtige ist?

Samstag, 20. Oktober 2007

foodcontent (vi).



[spontanes latenightdinner mit renke: rindfleischtajine mit paprika und limetten.]

tajine an mutterschiff.

heute in einem marokkanischen laden eine tajine erstanden. soeben zum wässern in die dusche gestellt und dann minutenlang andächtig diesem seltsamen zischen, blubbern, schmatzen und fiepen gelauscht, während die tajine sich mit wasser vollsog.
klang wie kommunikation unter außerirdischen.

leben etc.

schon lange habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt wie während der letzten vier wochen. schon lange, sehr lange nicht so viele komplimente bekommen wie in den letzten vier wochen.

[alleine gestern nacht: 'wir sollten freunde werden'; 'kommst du silvester mit nach prag?'; 'ich mag dich'; 'es war mir ein vergnügen, mit dir zu tanzen'; 'du bist echt 'ne süße frau'. dazu all dieses anfassen und umarmem; dieses angegucktwerden, dieses reden zwischen all dem feiern. das wohltuende klären von sachen mit gleich drei menschen. und all die betrunkenen küsse auf tanzflächen, in treppenhäusern und küchen. und dann doch erst um halb sechs heim, nach nur zwei stunden schlaf noch immer ziemlich betrunken arbeiten gegangen und es genossen: jawohl, genossen.]

Freitag, 19. Oktober 2007

thinking (xxi).

ich glaube, mein unterbewusstsein ist zu blöd für mich.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

reducing myself (vi).

von 107,5 kilo auf 85,2 kilo.
von kleidergröße 52 auf kleidergröße 44.


von schuhgröße 41 auf schuhgröße 39.

uuuh.

neues auf deiner pinnwand.

"FRISCHFLEISCHspezial in der Kissenlandschaft".


[oh, semesterbeginn, du alte schlampe.]

Mittwoch, 17. Oktober 2007

gliedertaxe (quotable xxvi).

"sie erhalten im einzelnen bei verlust oder völliger funktionsuntüchtigkeit:
eines armes: 80%
einer hand: 65%
eines daumens: 25%
eines zeigefingers:15%
eines beines über der mitte des oberschenkels: 80%
eines beines bis unterhalb des knies: 60%
eines fußes: 50%
einer großen zehe: 8%
eines auges: 60%
des gehörs auf einem ohr: 40%
des geruchssinns: 15%
des geschmackssinns: 10%
der stimme: 100%"


[gut zu wissen,was die einzelteile so wert sind.]

thinking (xx).

und wenn ich groß bin, werde ich ein magengeschwür.

examen (iii).

  • anzahl der insgesamt benötigten prüfer: 6.
  • heute bereits verfasste mails an professoren unter möglichst galanter hervorhebung der worte 'forschungsschwerpunkte', 'publikationsliste' und 'prüfungsthemen' : 3 4 5.
  • anzahl der bisherigen zusagen von prüfern: 1 1,5 2 2,5 5,5.
  • absagen: 1 2 3.
  • tage bis zum ende der anmeldefrist: 14.
  • anzahl der noch fehlenden scheine: 3.
  • status zulassungsarbeit: noch nicht angemeldet; literaturrecherche quantitativ und qualitativ unbefriedigend: kaum publikationen zum thema vorhanden.
  • aktuelles paniklevel: 4 5 von 10.

Dienstag, 16. Oktober 2007

kaputt.

wie das halt so ist, wenn einem die große liebe eine affäre anbietet.

fan.

und als ich da gestern bei den zoologen am kopierer stand, kam ein mädel auf mich zu und sagte: 'hab ich doch richtig gesehen: du bist die aus dem fudder-blog!'. erzählte mir dann noch, wie respektabel sie meine abnehmerfolge findet, stellte mir den kopierer richtig ein, erklärte mir biologische fachbegriffe und empfahl mir wissenschaftliche lexika.

schön.

examen (ii).

'anzahl der ausgeliehenen medien: 25'

Montag, 15. Oktober 2007

examen (i).

drei bibliotheken an drei verschiedenen enden der stadt. die coolste: definitiv die zoologie. skelette und ausgestopfte tiere; lernende mit lustigen spielzeugmolekülen; unkomplizierte handhabung des präsenzbestandes.

['ich muss was mit raus nehmen, zum kopieren. wollen sie einen pfand oder sowas?'
- 'nö, sie kommen ja wieder, nehme ich an.']

gehen sie nicht über 'los'; ziehen sie nicht irgendwelches geld ein; begeben sie sich direkt dorthin [i ♥ llpa ii].

so ein studium ist eine verzwickte sache; insbesondere, wenn es um irgendwelche anmeldungen, zulassungen oder sonstige formalitäten geht. das fängt schon mit der immatrikulation an, geht mit anmeldungen zu sprachklausuren, zwischenprüfungen und praxissemester weiter und erreicht seinen zenit zum zeitpunkt des studienabschlusses.
da braucht man dieses bis dahin, das kann man nachreichen - aber nur, wenn jenes bereist dann vorliegt und das da den stempel von dort hat. das andere hier braucht man nur, wenn man später dasunddas machen will; man kann sich auch jenes als das da anerkennen lassen, oder man holt sich so ein formular wie dieses hier und reicht das dann zusammen mit dem nachweis darüber ein. über dies braucht man plötzlich übrigens keinen nachweis mehr; da hat sich die prüfungsordnung geändert, aber das weiß noch keiner. dafür sieht die neue prüfungsordnung jetzt jenes verpflichtend vor; dafür muss man dahin gehen und eine unterschrift von demda holen, die man dann wiederum dort bei derda vorzeigen muss. man fühlt sich da oft an diese eine szene aus einem der asterix-filme erinnert: passierschein a38 und so.

wer sich zum wissenschaftlichen staatsexamen anmelden möchte, kann darüber fast verrückt werden: die prüfungsordnungen sind genau so zurechtgemacht, dass sich immer genau da, wo man es gerade ganz genau wissen muss, eine formulierungsschwäche auftut, weswegen man dann gerne mal zwei stunden wartezeit vor dem zimmer irgendeines wichtigen menschen verbringt, der einem das erklären muss. zwei stunden, nur weil unklar ist, ob dieses eine 'oder' in der prüfungsordnung nun exklusiv oder inklusiv zu verstehen ist. und dann wird man nicht selten auch noch unfreundlich, genervt oder gleich wie der absolute vollidiot behandelt. mittlerweile bin ich fast der überzeugung, dass genau das eine weitere zulassungsvoraussetzung ist, die sie aber nirgendwo hinschreiben: sie versuchen, dich in den wahnsinn zu treiben um auszutesten, wie nervenstark du bist. macht ja durchaus sinn bei leuten, die lehrer werden wollen.

jedenfalls kann man über die dauer so eines studiums eine regelrechte panik entwickeln, was das besuchen - oder noch schlimmer: das anrufen - wichtiger informationsmenschen angeht. wer schonmal kontakt mit der sagenumwobenen 'frau e.' der hiesigen 'geko' hatte, wird das nachvollziehen können. wie soll man vor leuten, die gerüchteweise schon jeden morgen zum frühstück einen studenten verspeisen, keine angst haben? in entsprechendem nervlichen zustand befand ich mich heute früh,
als ich die nummern verschiedener sachbearbeiter heraussuchte. (was hat man nicht alles schon von dem gehört! der soll die studenten ja nur so runterputzen! und die hier, oh nein, muss ich da wirklich anrufen?) und dann wählt man mit zitternden fingern das erste nümmerchen, wartet mit herzklopfen darauf, dass sich am anderen ende jemand meldet, trägt unsicher stotternd sein anliegen vor und -

- wird unglaublich freundlich und zuvorkommend behandelt: da nimmt sich so ein oberwichtiger llpa-mensch tatsächlich 12 minuten und 48 sekunden zeit für so eine dahergelaufene studentin wie mich, um eben dieser ausführlich und inklusive einer geführten online-tour durch sämtliche relevanten prüfungsordnungs-paragrafen zu erklären, wie das jetzt genau ist und was ich da weshalb möglicherweise falsch verstanden haben könnte. fragt hier nochmal einen kollegen und sieht da nochmal nach, blättert in ordnern und gibt mir weitere wichtige telefonnummern, lässt mich sogar ausreden und (!) wünscht mir zum abschluss alles gute für meine prüfungen.

mein weltbild wackelt, mein hirn tut weh. aber hey: hossa.

Sonntag, 14. Oktober 2007

ausritt.







[mehr]

[und ein bisschen wald/wurzel/schotter war auch dabei. aber man kann so schlecht fotografieren, während man gerade über 40cm schmale, steinige ruckelpisten heizt.]

Samstag, 13. Oktober 2007

omfg.

ich glaub's ja gar nicht.

zwei.

sie gibt nicht auf.
ich war nicht auf ihrer geburtstagsparty, ich hab ihre mails nicht beantwortet, habe 'vergessen', sie anzurufen. trotzdem kommt sie jeden samstag in den laden, küsst und umarmt mich, hält meine hand und erinnert mich damit an das, was mir so sehr fehlt.

[beim aufstapeln des wochenendeinkaufs auf das kassenband im supermarkt dann festgestellt, dass ich von jedem produkt zwei exemplare eingepackt habe: zweimal saft, zweimal hüttenkäse, zweimal feta, zweimal tk-broccoli und zweimal katzenfutter. scheiß unterbewusstsein.]

Freitag, 12. Oktober 2007

negativ.




messer, schere, gabel, licht.

auf an den ort des geschehens. sehen, was so passiert.

quotable (xxv).

"was ich ja komisch finde, hier bei der npd...nee, eine frage hab ich noch: die frauenquote, hier sind gar keine frauen, oder? nicht, dass das doch 'n schwuler verein ist?"


[hab ich schonmal gesagt, dass ich unsere user manchmal echt liebe?]

(**/via)

oh, windows.

'lösung gefunden! klicken sie hier, um die lösung anzuzeigen.'
*klick*
'in ihrer sprache ist keine lösung verfügbar. die lösung ist jedoch in folgenden sprachen verfügbar: english.'
*klick*
'die lösung kann nicht angezeigt werden.'

und wenn die nacht mich schlafen heißt, kommt ein alb, der schäfchen reißt.

albtraumcontent: mutter; staatsexamen; die angst, niemals liebe zu finden.
in dieser reihenfolge.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

reducing myself (vi - rock'n'roll edition)



[größe 'm'(!!)]

[und hier: größe 44(!!)]

[**]

reducing myself (v).

die schwarze hose in größe 44? passt.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

reducing myself (iv).

diese woche wird die 85-kilo-marke geknackt. gefälligst.

guter kater.

und irgendwann muss ich doch mal ein foto davon machen, wie der kater sich immer direkt vor die anlage fläzt, sobald ich interpol anmache. er liegt dann ausgestreckt auf dem teppich, blinzelt genüsslich mit den augenlidern und lauscht vollkommen entspannt und zugleich hochkonzentriert dem klang von paul banks stimme.

you want your life to fit to a soundtrack (ix).

i'm in a crisis
i need help come on mood shift shift back to good again
come on be a friend
nina twin is trying to help and i really hope that she succeeds
though i picked the thorny path myself
i'm afraid afraid of where it leads
chemicals don't flatten my mind
chemicals don't mess me up this time
i'm always so dubious of your intent
like i can't afford to replace what you've spent
nina twin is trying to help and i really hope she gets me straight
cause my own inner cosmology has become too dense to navigate
chemicals don't murder my pen
chemicals don't make me sick again
know you bait me way more than you should
and it's just like you to hurt me when i'm feeling good


of montreal| heimdalsgate like a promethean curse

handyscheiß.

mein handy, dieses verkackte kleine drecksding, hat schon wieder eine macke mehr. es reicht ja nicht, dass es mit einem hardwaredefekt geliefert wurde, dank dem ich die integrierte kamera nicht benutzen kann. dass sowohl ein 'softwareupdate' als auch der versuch einer reklamation sinnlos war, versteht sich wohl von selbst. auch, dass es zwischendurch einfach mal ausgeht, ist nicht genug. jetzt verschickt es etwa jede dritte meiner sms außer an den von mir gewählten empfänger auch noch wahllos an mindestens zwei weitere nummern aus meinem telefonbuch.
so weiß mein vater jetzt, dass ich eine f***beziehung habe, meine f***beziehung weiß um meinen tatsächlichen gefühlszustand, weswegen man selbige nun vermutlich als gecancled betrachten darf. a. weiß nun etwas, dass eigentlich nur sz. etwas anging und d. dürfte sich einfach nur ein bisschen wundern.


arrrgh. zeit, die welt auszuknipsen.

[zeit für einen frustkauf bei rumpfkluft.]

Dienstag, 9. Oktober 2007

quotable (xxiv).

"um zu verstehen, dass du das richtige machst, müssen sie dich gewinnen sehen."

(**)

schwanken.

gestern b. angerufen in der hoffnung, er würde unsere underground wires dazu nutzen, mich zu packen und durchzuschütteln; die fragen, die ich mir selbst stelle, laut aussprechen und mich an meine eigenen grundsätzlichen ansichten erinnern.

stattdessen machte er mich darauf aufmerksam, dass meine ansichten wohl nicht ganz zutreffen können. denn wenn ich über monate hinweg nicht bemerke, dass in meinem freundeskreis amphetamine konsumiert werden, kann es ja nicht sein, dass das zeug aus menschen loser macht.

[und wie war das noch mit c. und seiner prüfung? ach ja, das habe ich ja nicht 'bemerkt' sondern 'erfahren', richtig.]

trotz allem wurde die verlockung während der dreieinhalbstunden am telefon größer; die hemmschwelle niedriger und die widersprüche unwichtiger: b. lehnt kategorisch alles ab, was nicht vollkommen natürlich ist - selbst die einnahme von medikamenten. aber sobald er auf einer party noch ein paar stunden länger tanzen können will, gilt das nicht mehr. dann darf es auch ruhig mal weißes pulver sein, dessen zusammensetzung vollkommen synthetisch ist.

das wusste ich.
aber ich hätte nicht erwartet, dass er so wenige argumente gegen den gebrauch dieses weißen pulvers hat. trotz der suchtgefahr, trotz der geschichte von m., der auf einer party zusammenbrach, trotz dem wissen darum, was das zeug alles anstellen kann im körper: so lange man ausreichend selbstdisziplin hat, kann man das alles unter kontrolle halten. man muss nicht süchtig werden, wenn man nicht will.

aha.

[aber was mich an der oberfläche hält gerade, ist das lob von spinningtrainerin e. gestern, als sie bemerkte, dass ich den widerstand am spinbike höher drehte, und höher, und noch höher, bis mir der schweiß derart übers gesicht lief, das ich die augen nicht mehr offen halten konnte. 'ja, genau so, super eva! zieh, zieh ziiiiieh!'. echtes lob für echte leistung.]

Montag, 8. Oktober 2007

substitut.

diese unterschwellige, heimliche sehnsucht nach diesem weißen pulverzeug mit selbstgeißelung bestrafen.

spinning.

emo.

seit diesem einblick von freitag nacht extrem nah am wasser gebaut. ein kloß im hals, ein dumpfes stechen in der brust; ich will heulen, all die zweifel und die enttäuschung herausflennen. aber es geht nicht. ich bin wie gelähmt, irgendwas blockiert mich.

Sonntag, 7. Oktober 2007

kosmetische überlegungen.

innerhalb der letzten vier wochen zwei frauen beim küssen mit meinem hässlichen, hervorstehenden zahn in die oberlippe gehackt. ich hasse diesen zahn sowieso; seinetwegen kann ich nicht ungeniert lächeln oder lachen, weil er dann unter der oberlippe hervorlugt und mich unglaublich debil aussehen lässt. aber dass er beim küssen stört, ist der gipfel der unverschämtheit. ich könnte ihn mir ziehen lassen und hätte dann seiner statt eine schmale zahnlücke von vielleicht drei oder vier millimetern. hat amy winehouse ja schließlich auch, läge also voll im trend. mit etwas glück würde diese lücke sich eventuell von alleine verschließen. ansonsten sähe ich damit vielleicht wenigstens etwas weniger debil aus, als mit dem hackzahn. und würde beim knutschen keine frauenoberlippen mehr ramponieren.

[das nächste zeitfenster für eine konsultation des zahnarztes reservieren.]

vermittlungsversuche.

"wann", frage ich, "fängt man an, einem freund zu helfen? wenn gefahr besteht, dass er springt, oder erst, wenn gefahr besteht, dass er unten aufschlägt?".
- "das sind grundsätzliche erwägungen, über die man verschiedener ansicht sein kann", schreibt sz. zurück.

dass es kurz vor dem aufprall bereits zu spät ist, hat er nicht verstanden.

the dark side of n.

eine mit gummibändern verschlosse pappschachtel im kühlschrank. inhalt: plastiktütchen mit weißem pulver; einmal 97%, einmal 34%. 'du brauchst keine schlaf mehr und bist sechs mal so leistungsfähig'.
das kommt aus dem mund von jemandem, der vor wenigen monaten unter einfluss solchen pulvers und anderer drogen einen blinddarmdurchbruch erlitten hat: der eiter hatte sich bis unter die rippen vorgearbeitet, sein überleben pures glück in letzter sekunde, die wie ein unkontrollierter riss wirkende narbe misst 35 zentimeter von der leiste bis unter den rippenbogen. keine antwort auf die frage, was er denn alles 'geleistet' hat dank und unter einfluss dieses pulvers. schweigen. dann ein hinweis, von wem ich das zeug bekommen kann. 'mein kumpel stellt das selber im labor her; das ist nicht dieser gestreckte scheiß von der straße, das ist richtig gute qualität'. er sagt das, als sei er stolz drauf, einen freund zu haben, der so gut für ihn sorgt. 'richtig gute qualität', heißt das noch weniger schlaf? noch mehr leistungsfähigkeit? hält der zustand länger an? oder dauert es bloß länger, bis die nase zu bluten anfängt?
auf einem frühstücksbrettchen hat er zwei lines zurechtgeschoben; lächelnd hält er mir einen abgeschnittenen trinkhalm entgegen. erzählt mir was von 'vertrauen', 'ich pass schon auf dich auf' und 'alle hier machen das'.
plötzlich fällt mir ein gespräch ein, dass ich auf der party vor zwei wochen mit s. hatte. 'das werden alles mal koksabhängige', sagte er und ich war irgendwie empört über diese unterstellung. aber in der zeit danach hab ich es selbst mitgekommen: dieses 'hast du was' und das 'wie dosiere ich das'. die dauernd laufenden nasen, die tränenden augen. die extreme partybereitschaft, der wenige schlaf: morgens um neun aus dem club kommen, kurz duschen und dann zur arbeit. klar machen die das alle, wie sonst schafft man sowas. und eigentlich geht es ihnen doch gut damit, oder? ich meine: die sind wirklich nett alle und sie sehen noch nicht mal besonders verbraucht aus.

ich zögere. ich hatte schon immer angst vor allem, was über einen harmlosen alkoholrausch oder einen joint hinausgeht. er lächelt immer noch; 'damit machst du deine abschlussprüfungen mit links', sagt er. und dann klingelt es in meinem kopf:
abschluss. prüfungen. examen.
angstangstangst.
wie gerne, wie unfassbar gerne hätte ich etwas, das mir die angst nimmt. das meine konzentrationsfähigkeit erhöht, mir hilft, das maximum aus mir herauszuholen. und wenn ich's mir recht überlege: habe ich mich nicht schon vor einem halben jahr gefragt, weshalb in der bibliothek so viele studenten sitzen, die sich nebenher irgendwelche 'medikamente' einwerfen, als wären es schokolinsen? und habe ich mich nicht damals schon gewundert, wie diese mädchen-lernclique es schafft, von acht uhr morgens bis neun uhr abends durchgehend am tisch zu sitzen und konzentriert zu arbeiten; ohne mittagspause, ohne essen; unterbrochen nur von regelmäßigen und seltsam erfrischend wirkenden besuchen auf der toilette? vielleicht tun es ja wirklich alle und ich bin einfach nur dumm, wenn ich darauf verzichte, mir bei meinen prüfungen von einem schlichten weißen pulver unter die arme greifen zu lassen, das ja auch noch 'richtig gute qualität' hat.

dann stehe ich doch auf, ziehe meine jacke an, nehme meine tasche und gehe. lasse c. und die lines auf dem frühstücksbrettchen zurück.
und wenige minuten später sitze am ort des geschehens in einer küche mit anderen, nüchternen menschen, die mir raten, c. zur zeit besser nicht immer allzu ernst zu nehmen. 'er steht sehr unter druck', sagt man mir. und erst, nachdem ich zum dritten mal nachbohre, erklärt man mir hinter vorgehaltener hand: 'er hat in zwei wochen eine prüfung, die darüber entscheiden wird, ob er sein studium weiterführen kann oder nicht. und eigentlich ist klar, dass er nicht bestehen wird, weil er es nicht schafft, dafür zu lernen'.

Samstag, 6. Oktober 2007

thinking (xix).

wie sehr man sich doch verschätzen kann mit seiner wahrnehmung.

[amphetamine und glaubwürdigkeit vertragen sich irgendwie einfach nicht. eigentlich hatte ich sowas schon geahnt befürchtet.]

'ich will nicht, dass du frierst'.

gestern abend herausgefunden, dass ich den typen mit der sonnenbrille, c., vermutlich nur deshalb so seltsam fand, weil er mir so unglaublich ähnlich ist.
den abend mit ihm und a. in seiner küche verbracht; er und ich einander immer wieder anfassend, nicht voneinander loslassen könnend. ich auf dem küchenstuhl und er hinter mir auf der arbeitsplatte sitzend, mich mit seinen beinen umfassend, seine hände und meine vertieft in zärtliche verknotungsspiele, eine stunde lang. danach dialoge, auf sofortigem, eindeutigen verstehen beruhend: 'mir ist kalt' - 'ich hab da vorhin wirklich gerne gesessen.' - 'und seit du nicht mehr da sitzt, friere ich'. und immer, immer wieder a.'s toilettenbesuche für weiteres anfassen und anschmiegen und umarmen genutzt, auch auf dem weg in die stadt noch.
selten habe ich mich bei und mit einem menschen so unglaublich wohl gefühlt.

[auch eine idee: bedürfnisbefriedigung nach dem mosaikprinzip. einen zum reden, einen zum vögeln, einen zum wohlfühlen.]

quotable (xxiii).

"...und als ich ihm gesagt habe, dass ich mich mit dir treffe, meinte er nur: 'okay, dann bis morgen früh'..."

Freitag, 5. Oktober 2007

lillinger around.

sie bloggt jetzt auch. anfeuern!

flurkonversation.

"echt total doof, dass das mit dem internet nicht klappt. kennt dein freund sich nicht vielleicht damit aus?"
- "mein was? wer?"
"na...dein freund..."
- "ähm...? ich weiß nicht, wen du meinst, ich habe keinen 'freund'."
"aber heute morgen hab ich doch- ... - oh... ich frag dann mal nen kumpel von mir."

[note to self: öfter mal die hellhörigkeit des gemäuers bedenken. ähem.]

sie haben ihr ziel erreicht.

falls dieser typ, der gestern nachmittag ebenfalls kurz den ort des geschehens besuchte, beabsichtigt hatte, mich mit seiner intensiven durch-die-sonnenbrille-anstarrerei nachhaltig zu irritieren, dann hat er das durchaus geschafft.

[wie ich sonnenbrillen hasse.]

Donnerstag, 4. Oktober 2007

invasion.

die teenies fallen jetzt auch in die uni ein: meine neue nachbarin und zukünftige wlan-mitbenutzerin ist eine medizinstudentin im dritten semester. und die "checkt" bzw. "brillt" nicht so ganz, wie sie ihren laptop mit meinem router "connected" kriegt. wenn sie's weiterhin "verpeilt", sagt sie, fragt sie mal den "typi" gegenüber, ob der das "fixen" kann.

[als bildschirmhintergrund hat sie ein foto von sich und einer freundin, beide ungeheuer aufgebrezelt vor der bar der schlimmsten disco freiburgs in die kamera grinsend. goldohrringe, pinkfarbener lippenstift, glitterlidschatten und eine frisur, gegen die der turm zu babel wie ein simples kartenhaus wirkt. auf dem spaghettitop ihrer freundin steht in goldener glitzerschrift 'partymaus'.uhh.]

zeit, das studium zu beenden.

reducing myself (iii).

heute die hose gekauft, die vor zwei oder drei wochen noch nicht mal über den hintern passte. gekauft, weil sie so schön ist und vor allem so schön billig - auf vorrat, irgendwann werde ich wohl reinpassen. zuhause dann festgestellt, dass plötzlich gar nicht mehr so viel fehlt, wie gedacht. nur ganz zu krieg ich sie noch nicht.

[konfektionsgröße 44, ich komme.]

bezeichnend.

an sechster stelle der 'top-30-referrer': tug.

[und das mir. ausgerechnet.]

die unvereinbarkeit von wichtiger arbeit und dem vorhandensein eines internetzugangs.



(**)

['warning: reading this entire archive can be hazardous to your research. proceed with caution and use only in moderation.']

Mittwoch, 3. Oktober 2007

quotable (xxii).

"Meinst Du tatsächlich, fudder liegt daran, dass irgendwelche Vollhonks wie Du sich hier völkisch austoben?
Ich glaube, da nimmst Du Dich ein wenig arg wichtig, Jungchen -man kann Leute wie Dich nur leider nicht verhindern, die gibts dummerweise auf jeder Plattform...
Erinnert mich immer wieder an den alten Ruhrpott-Witz:
"Ganz schön laut hier, was?"
"Ja, dann halt doch einfach die Fresse!"
"



[**]

[manchmal liebe ich unsere user.]

ergebnisse der letzten nacht.

nach zwei liit ist eine gewisse grenze erreicht, jenseits derer ich mit vodka lemon sehr vorsichtig umgehen und von jungs spendierte cointreaus möglichst charmant ausschlagen sollte.

kamikazeschwestern. das sollten wir uns auf t-shirts drucken lassen.

es gibt wg-parties in riesigen altbauwohnungen, die besser sind, als jede clubnacht. ich meine: für freiburg ist eine wg-party mit etwa 250 besuchern, einem verdammt guten dj-team und unter der last von 500 wild tanzenden füßen bösartigst vibrierendem laminat nun wirklich eine ziemliche ausnahme. ich frage mich, wie unglaublich tolerant nachbarn sein müssen, die all das, plus ein krachend volles treppenhaus, plus laute unterhaltungen im hinterhof und auf dem bürgersteig ohne die geringste beschwerde bis in die frühen morgenstunden dulden.

den namen der f***beziehung im telefonbuch meines handys kurz 
vor dem einschlafen noch in 'silly boy' geändert. in anlehnung to his last name und vor allem, weil er 
sich letzte nacht wirklich extrem dämlich verhalten hat. aber okay, 'silly boy', heben wir das 
spielchenspielen auf eine neue ebene.

beim verlassen der party an menschen vorbeigelaufen, die auf einem an einer hauptverkehrsstraße gelegenen bordsteinparkplatz zwischen zwei autos liegend sex hatten. demzufolge gibt es zumindest zwei menschen auf diesem 
planeten, deren desparationsfaktor noch höher ist, als der meinige. sehr beruhigend.

das leben ist jetzt.

viel zu viel spaß in letzter zeit.

[unbeschreiblich.]

Dienstag, 2. Oktober 2007

selbsttherapie: you are now entering level three.

ich habe eine spinnenphobie. aber eine echte, diagnostizierte. therapieversuche mit riesigen, pelzig behaarten vogelspinnen sind aber fehlgeschlagen, weil ich die komischerweise 'süß' finde. die spinnen, vor denen mir graut, sind wesentlich kleiner. sie haben kleine körper und widerlich lange beine, die sich viel zu schnell bewegen. alles, was inklusive beine kleiner ist, als mein daumennagel kann ich akzeptieren. das ist dann auch wieder 'süß'. aber alles größer als daumennagel und kleiner als vogelspinne jagt mir angst ein.

weil angst vor spinnen aber schrecklich uncool ist, therapiere ich mich seit etwa einem halben jahr selbst. zuerst wohnte 'mutter beimer' bei mir. 'mutter beimer' war eine spinne etwa in der größe eines zwei-euro-stücks, die außen in der ecke über dem fenster am bett wohnte. wir lebten in symbiose: ich machte abends das licht an und sorgte so dafür, dass kleine insekten in richtung meines fensters flogen, die sie mir vom leib hielt, indem sie sie mit ihrem netz einfing. ansonsten blieb sie mir von der pelle und ich ihr. das war sehr schön. als 'mutter beimer' im juni plötzlich verschwunden war, vermisste ich sie sogar.

aber schon bald zog 'marianne' ein. 'marianne' war etwas kleiner als ihre vorgängerin und tat genau das selbe, was 'mutter beimer' vor ihr getan hatte. jedoch erhöhte sie das level: sie tat es an der innenseite des fensters am schreibtisch. das ging etwa zwei monate gut und ich hatte sie auch wirklich schon liebgewonnen. doch dann kam sie nachts auf die saudumme idee, sich umständlich zappelnd an der wand entlang abzuseilen, was den kater in ungestüme jagdlust versetzte und mir somit den schlaf raubte. ich fing 'marianne' mit einem glas ein, betrachtete sie eine weile, schoss unscharfe fotos von ihr und entließ sie schließlich ins treppenhaus.

seit heute wohnt eine spinne in meinem badezimmer. die hat noch keinen namen. weil sie die grenzen meiner toleranz eigentlich sprengt: inklusive ihrer beine hat sie einen durchmesser von gut und gerne sechs zentimetern, sie ist riesig. und sehr ekelhaft. ich verstehe schon: das vermutlich ist das nächste level. aber die tatsache, dass sie im bad schwerlich etwas zu essen finden wird, erhöht die wahrscheinlichkeit, dass sie sehr bald in mein zimmer umziehen wird. ich glaube, dafür bin ich noch nicht bereit. aber immerhin habe ich dem dringenden wunsch, sie wegzusaugen, bisher widerstanden und ich bin sogar bereit, mich dem risiko auszusetzen, sie morgen nicht mehr im bad vorzufinden und die nächsten wochen in ständiger panik vor einer an unerwarteter stelle plötzlich auftauchenden spinne zu verbringen.

ich finde mich ganz schön mutig.

[und nein, ich möchte bitte nicht weiter darüber nachdenken, wie wohl der endgegner aussehen wird.]