Sonntag, 2. September 2007

10 anzeichen für die bestätigung der theorie, dass studieren alltagsuntauglich macht.

- in mails eine anständige groß- und kleinschreibung praktizieren. das dann merken, für uncool befinden und in der fertigen mail vor dem abschicken noch schnell alle großbuchstaben durch kleine ersetzen.

- dann jedoch nicht merken, dass zwei von fünf mails den falschen adressaten haben. weia, mit ein bisschen mehr pech hätte das ganz schön ins auge gehen können.

- während des schreibens der seminararbeit mehrmals den impuls bekommen: 'ah! wäsche waschen!', das aber auf dem weg ins badezimmer jedes mal wieder vergessen und dort angekommen dann immer nur pickel ausdrücken, klopapier nachfüllen oder einfach ganz unverrichteter dinge ('hä? warum bin ich gerade vom schreibtisch aufgestanden?') wieder zurücklatschen und weiterarbeiten.

- es irgendwann doch schaffen, die dreckwäsche einzusammeln und in die waschmaschine zu schmeißen. zwei stunden später dann mit dem vorhaben 'wäsche aufhängen' wieder ins bad latschen und da feststellen, dass man die maschine zwar befüllt, aber nicht angeschaltet hatte. maschine anschalten.

- weitere zwei stunden später erneut den gedanken 'wäsche aufhängen' fassen und dann, vor der maschine stehend, feststellen, dass man sie zwar angeschaltet, aber den wasserzulauf nicht aufgedreht hatte. wasserzulauf aufdrehen. zurück an den schreibtisch. weiterarbeiten.

- hunger bekommen und sich für gebackene kartoffeln mit heißgemachtem tiefkühlgemüse und hüttenkäse entscheiden. in der küche erstmal das unabgewaschene geschirr für dringend beseitigungspflichtig erachten; spülwasser einlassen, geschirr zurechtstapeln. während alldem vom aufgeregt maulend zwischen den füßen herumscharwenzelnden kater wahnsinnig gemacht werden: folge: tiefkühlgemüse in dessen napf, anstatt in den kochtopf schütten.

- anhand der vorwurfsvollen blicke des angeekelten katers irrtum bemerken. tiefkühlgemüse in topf umfüllen, herdplatte anschalten, wieder an den schreibtisch setzen. wenn das gemüse fertig ist, feststellen, dass man vergessen hat, die kartoffeln zuzubereiten. kartoffeln in den ofen schieben; gemüse, da es später entweder kalt oder wieder aufgewärmt und deswegen lätschig verzehrt werden muss, zähneknirschend zur seite schieben. schreibtisch.

- die mutter ruft an. während des telefonats das geschriebene nochmal querlesen und deshalb dann im gespräch irgendwelche allerweltswörter unbemerkt durch wörter aus der seminararbeit ersetzen. daraufhin von der mutter gefragt werden, ob man wieder mit dem kiffen angefangen hat. dies giftig verneinen und das gespräch kurz darauf beenden.

- das telefon klingelt wieder. das display zeigt an, dass es ein guter freund ist. abnehmen, hörer an die schulter klemmen, weitertippen. etwa 20 sekunden später aufgrund einer stimme im kopf ('halloo? eevaaaa?') zu tode erschrecken, schreien, den hörer reflexartig durch die halbe bude pfeffern. das telefon dann wieder in die hand nehmen und vorwurfsvoll irgendwas von 'mann! erschreck mich doch nicht so!!' hineinkeifen. als antwort bekommen, man könne das zukünftig vermeiden, wenn man sich nach dem abnehmen einfach melden würde, anstatt wortlos tippgeräusche zu machen.

- unterdessen das erkaltete gemüse wieder aufwärmen. kurz darauf: essen, endlich. mit dem wunsch nach einer zweiten portion in die küche gehen und dort feststellen, dass man vergessen hatte, den deckel auf den topf zu tun, weswegen das aufgewärmte gemüse jetzt wieder kalt ist.


[und genau solche dinge sind der wahre grund, weshalb menschen mit akademischen berufen sekretärinnen, putzfrauen und haushälterinnen haben.]