Samstag, 29. Dezember 2007

zwischen den jahren.

wenn in einem großteil der persönlichen blogs, die man so liest, wieder die sind-deine-haare-jetzt-kürzer-oder-länger-fragebögen ausgefüllt und die persönlichen jahresrückblicke verfasst werden, weiß man: silvester naht. mich interessiert das nicht, nichts von dem: weder die fragebögen, noch die jahresrückblicke, noch silvester an sich. ich lese das nicht, ich verfasse nichts davon selbst und - ich feiere es nicht. es gibt da ein gewisses traumatisches ereignis von vor vielen jahren, in dessen folge ich aufgehört habe, silvester zu zelebrieren. wo andere volltrunken durch die stadt latschen, einander mit eintgleisenden stimmen irgendwelche glückwünsche zubrüllen und sich von übermütigen teenagern böller in die kapuze stecken lassen, bleibe ich lieber alleine daheim. ich gucke erst mindestens 17 mal 'dinner for one' und dann die gesamte loriot-dvd-box; koche irgendwas leckeres (lammfilet in blätterteig oder sowas), lache das feuerwerk aus und zähle die leute, die in den brunnen vor meinem haus kotzen. dann gehe ich in der regel ins bett.
jetzt gibt es dieses silvester aber den mann, der gerne richtig feiern würde. gut, er hat sich von "richtig feiern" schon auf "gemütlich feiern" herunterhandeln lassen. aller voraussicht nach werden wir also nicht in irgendeiner überfüllten fabrikhalle zu elektronischen beats spastisch herumzappeln, sondern "gemütlich" mit den üblichen leuten in einer gewissen küche sitzen und irgendwas essen. dass diese küche im zentrum der innenstadt liegt, ist mein teil des kompromisses. ich finde, ich bin da sehr großzügig.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

reducing myself (xv).

"das geschenk ist eine hommage an deine abnehmenerfolge", sagte meine chefin, als ich anfing, die schleife am karton zu lösen. darin befand sich genau der relativ winzige schwarze seidenpullover, den ich seit zwei jahren haben will. jetzt passt er.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

geschenke.

was ich gar nicht einsehe: dass man immer so tun soll, als ginge es an 
weihnachten nicht um die geschenke. wochenlang rennen alle hektisch, hysterisch und mit ausgeklappten ellbogen durch sämtliche kaufhäuser der stadt, überlegen, wägen ab, lassen sich beraten, stehen stundenlang in kassenschlangen. aber wenn dann jemand wie ich auf nachfrage sagt, die erhaltenen geschenke seien glücklicherweise zahlreich und sehr toll gewesen, antworten sie "darum geht es doch gar nicht an weihnachten". ach? nicht? heuchler. natürlich geht es darum, klar. warum werde ich denn überhaupt gefragt, was ich geschenkt bekommen habe, wenn es um geschenke gar nicht geht? blödsinn.

[in dieser hinsicht tausend küsse nach langen und leipzig. ich hab mich sehrsehr gefreut :)]

[und deshalb völlig ungeniert meine diesjährigen weihnachtsgeschenke-top-3:
1. ein pandora-bettelarmband
2. ein lange gewünschter und hart erarbeiteter, schwarzer seidenpullover
3. 5,6 kilo kleingeld.]

Dienstag, 25. Dezember 2007

thinking (xxviii).



[I ♥ benny.]

so wie ich es mag.

weihnachtsfeiertage: socken stricken, die komplette loriot-dvd-box durchgucken und amüsiert gackern. wer mitmachen will: da, bittesehr.

frohe ostern und so.

Samstag, 22. Dezember 2007

weihnachten.

dass man aber auch immer das gefühl hat, man müsste dem leser alles erklären. und mitteilen, ob es jetzt wieder besser geht oder ob alles noch viel schlimmer ist oder wie es jetzt überhaupt ist. hab ich gar keine lust zu. viel lieber nutze ich den vormittag, um die bude für den besuch des seelenverwandschaftsbruders auf vordermann zu bringen (was nichts bringen wird, weil er die ordnung durchschauen und mein seelebchaos trotzdem erkennen wird) und mich auf dessen anruf zu freuen (der vermutlich genau dann eintreffen wird, wenn ich nachher arbeiten bin). und irgendwann, hoffentlich heute noch, werden wir dann auf meinem bett liegen und stundenlang reden oder stundenlang schweigen, musik hören und einfach nur sein. und morgen werde ich mit meinem vater nach st. märgen fahren, durch 90 zentimeter hohen schnee stapfen und so tun, als wäre ich 3½ und er 43. nur der schlitten wird fehlen und mein rosablauer schneeanzug.

Freitag, 21. Dezember 2007

Donnerstag, 20. Dezember 2007

examen (ix).

"schicken sie uns einfach ein formloses schreiben, in dem sie uns kurz die gründe für ihren rücktritt erläutern."


[sehen wir es positiv: kein hoppladihopp-examen, dafür ausreichend zeit, um eine gute ZuLA zu schreiben und ein gutes examen zu machen. weniger stress, weniger panik. fühlt sich gar nicht so schlecht an.]

ein wenig frisch.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

ortswechsel.

leben im industriegebiet: die morgensonne gibt sich wirklich mühe, die wellblechwände des motorradkaufhauses nebenan in ein irgendwie romantisches licht zu tauchen. winterlicher rauhreif glitzert auf gestapelten zinkwannen, 
europaletten modern friedlich vor sich hin. an der straße vor dem haus gibt es nur sehr wenig verkehr; ab und an fährt ein lkw vorbei, um eines der nahegelegenen autohäuser mit neuen karossen zu beliefern. die meisten menschen, die hier unterwegs sind, sind auf dem weg zur arbeit. die wenigsten kommen hier entlang, um nach hause zu gehen. auf der anderen seite des hauses schlafen die letzten straßenbahnen noch ein wenig, bevor sie zum dienstantritt durch die stadt geschickt werden. etwas weiter hinten stehen vier dicke, graue türme und bewachen schweigend die szenerie. es gibt nicht viele wohnhäuser hier; außer diesem in sichtweite nur eins. aber man kann in dieser gegend hier super autos kaufen und großeinkäufe machen.

ob ich mir vorstellen kann, hier zu leben?

Sonntag, 16. Dezember 2007

scheitern.

 [an jeder noch so kleinen aufgabe, an wirklich dringend zu erledigenden sachen, an den eigenen vorsätzen, an der eigenen, depressiven lethargie.]
 

Samstag, 15. Dezember 2007

foodcontent (xv).



heute: spätnachts spontan improvisierter winterapfelkuchen.



[damit keiner meckert, diesmal gleichmit rezept. man braucht: 250g zucker, 250g butter, 500g mehl, 1pckg. vanillzucker, 1pckg. backpulver, vier eier, 100g ganze mandeln, rum, etwa 3 hände voll rosinen, zimt, 2-3 kardamomkapseln, 3 säuerliche äpfel, ein paar schlucke milch.
außerdem: einen wunderbaren abend mit einem wunderbaren menschen, in dessen verlauf man spätnachts (so gegen zwei) den heftigen wunsch bekommt, einen apfelkuchen zu backen.

zu einem frühen zeitpunkt des abends die rosinen in ordentlich rum einlegen.
später dann zucker, butter, eier und vanillzucker schaumig rühren. das mit dem backpulver vermischte mehl portionsweise hinzufügen. die ganzen mandeln im mixer grob zerkleinern und ebenfalls unterrühren. die eingeweichten rosinen unterheben. ziemlich viel zimt (irgendwas zwischen 3 und fünf gehäuften esslöffeln; am besten selbst abschmecken) dazugeben. die kardamomkapseln aufschneiden und die darin befindlichen samen zum teig geben. alles nochmal gündlich miteinander vermischen. wenn der teig zu zäh ist, einige el milch unterrühren. die äpfel schälen, halbieren, das kerngehäuse entfernen und an der oberseite blättrig einschneiden. den kuchenteig in eine gut gefettete springform geben, die apfelhälften geleichmäßig darauf verteilen (ggf. die hälften nochmal halbieren) & leicht eindrücken, mit zimt bestreuen. den kuchen bei 180° etwa 60-70 minuten backen. den kuchen tagsüber und ohne fortwährende, sehr angeregte unterhaltung mit dem wunderbaren menschen zu backen ist durchaus möglich, aber sinnlos.]

Donnerstag, 13. Dezember 2007

gedankenübertragung.

23:22 würde gern den mann anrufen. der arbeitet aber wahrscheinlich noch; will ihn nicht in seiner konzentration stören.
23:23 icq-online-benachrichtigung: mann.
23:23 coolcat: 'grad hab ich überlegt, ob ich dich anrufe'.
23:23 das telefon klingelt
23:24 mann: 'erster ;-)'

ursula.

ursula ist eine stammkundin in unserem laden. sie ist etwa mitte/ende 30, wohnt mit ihrem mann in mainz und kommt zwei- bist dreimal jährlich nach freiburg. und jedesmal wenn sie hier ist, kommt sie uns im laden besuchen. wenn sie vor der tür steht ruft und winkt sie von draußen so lange, bis eine von uns verkäuferinnen sie bemerkt. während eine von uns dann die kleiderständer ein wenig zur seite rückt, macht die andere ihr die tür auf, bückt sich, um ursula mit einer herzlichen umarmung zu begrüßen und hilft ihr, die kleine stufe zum ladeneingang zu bewältigen.

ursula sitzt im rollstuhl. sie hat multiple sklerose. ihre beine sind bereits fast vollständig bewegungsunfähig und auch die arme werden langsam, ganz langsam immer schwächer. ein telefongespräch muss sie nach spätestens 10 minuten abbrechen, weil ihr ihre arme dann schmerzhaft klarmachen, dass sie zu schwach sind, um den hörer auch nur eine weitere minute lang festzuhalten. manchmal fällt der telefonhörer einfach zu boden und wenn der mensch am anderen ende der leitung nicht bescheid weiß über ursulas krankheit, ruft er minutenlang "hallo? HALLO?!" ins telefon, während ursula sich unter tränen die schmerzenden arme hält. bis der schmerz soweit abgeklungen ist, dass sie das telefon wieder aufnehmen kann, hat das gegenüber längst aufgelegt. jederzeit kann ein neuer schub kommen und weitere teile ihres körpers plötzlich bewegungsunfähig machen. sie könnte von heute auf morgen blind werden oder ein schwerstpflegefall. bewegungsunfähig und nicht nur angewiesen auf, sondern abhängig von der hilfe anderer.

dass das passieren wird, ist sicher. nur wann es passieren wird, kann niemand voraussagen. es ist jederzeit möglich. vielleicht passiert es gerade jetzt, in dieser minute, vielleicht wird ursula bei ihrem nächsten besuch nicht mehr winken, sondern nur noch rufen können. vielleicht sehe ich sie auch überhaupt nicht mehr wieder. niemand weiß das, aber die gewissheit darüber schwebt als erbarmungslose drohung permanent über ihr wie eine düstere gewitterwolke.
ursula könnte angst haben davor. sie könnte depressiv werden, um das leben trauern, das sie wegen dieser krankheit nie leben konnte. ich weiß gar nicht, ob sie vielleicht gerne kinder gehabt hätte. vielleicht würde sie gerne reiten gehen, oder schwimmen. vielleicht würde sie ihre urlaube gerne wandernd in den pyrenäen verbringen oder skifahrend in österreich. kann sie aber nicht, denn sie sitzt mit schmerzhaften lähmungen im rollstuhl, sie wird stück für stück immer bewegungsunfähiger werden und irgendwann relativ jung an dieser krankheit sterben. niemand könnte es ihr ernsthaft übelnehmen, wenn sie darüber depressiv würde.

sie denkt aber gar nicht daran. stattdessen arbeitet sie halbtags in eienm museum, besucht konzerte, verbringt kostbare stunden mit freunden, liest viel, lacht viel und strahlt diese unfassbare lebensfreude aus. kein gedanke wird verschwendet an das, was sein könnte, aber nicht ist. kein einziger.

"das nächste mal, wenn es dir schlecht geht, denkst du mal ein bisschen an mich". das waren die worte, mit denen sie sich nach ihrem letzten besuch in unserem laden von mir verabschiedete.

[und jetzt denke ich an dich, ursula. und ich schäme mich dabei.]

Dienstag, 11. Dezember 2007

quotable (xxix).

der mann und ich liegen auf dem bett. beide haben wir hunger, aber keiner von uns hat lust, aufzustehen und hüttenkäsebrote zu machen. wir beschließen, per schere/stein/papier eine entscheidung herbeizuführen. beim ersten mal gewinne ich. beim zweiten mal er. beim dritten mal machen wir beide einen stein. beim vierten, fünften, sechsten und siebten mal machen wir beide eine schere. gelächter, pause.

"sag mal eine zahl zwischen eins und zehn!", sagt der mann. "neineinein, bei zahlen bist du mir immer überlegen, so will ich das nicht!", protestiere ich.
mann: "okay, dann sag mal eine farbe zwischen rot und blau!"
ich: "wtf? eine farbe zwischen rot und blau?!"

gelächter, pause.

mann: "was hättest du denn gesagt?"
ich: "ich hätte es vermutlich mit loriot gehalten und gesagt: 'ein rotviolett mit einem stich insgrünliche! es darf aber auch eine winzigkeit ocker anklingen!' oder sowas."
mann: "okay, dann hätte ich gewonnen."
ich: "was?! wieso dass denn??"
mann: "ich wär näher dran gewesen!"

[gelächter, pause. ich: "boah! geh hüttenkäsebrote machen; ich gehe das bloggen!"]

Montag, 10. Dezember 2007

home.

heute früh mit 'driving home for christmas' geweckt worden. jetzt soll man ja nicht unbedingt so viel geben auf dinge, die man frühmorgens im halbschlaf so denkt, aber ich dachte jedenfalls, dass das schon relativ traurig ist, kein 'home' zu haben wo man hinfahren kann. gut, seit drei oder vier jahren, seit meine mutter und ich weihnachten immer gemeinsam mit ein paar freunden feiern, ist es nicht mehr ganz so schlimm. es macht schon einen unterschied, ob man zu zweit oder zu sechstsiebentacht kein 'home' hat. aber davor war es mitunter doch recht trostlos. so trostlos, dass man darüber nicht schreiben kann.
jedenfalls beschloss ich heute früh um kurz nach halb sechs einmal mehr, dass ich keine familie gründen will, ohne mir einigermaßen sicher zu sein, dass diese familie auch in 20, 30 jahren noch ein 'home' sein wird für die kinder, die sie hervorbringt. und nachdem mir einfiel, dass ich mich möglicherweise gerade auf einem guten weg dahin befinde, flennte ich noch abgemessene 20 minuten, bevor ich aufstand und eiskalt duschte.

Sonntag, 9. Dezember 2007

reducing myself (xiv).

je mehr ich abnehme, desto bunter wird es in meinem kleiderschrank. hm.

weihnachtsmarkt.

keinerlei verständnis habe ich übrigens für diesen weit verbreiteten mythos, ein besuch auf dem weihnachtsmarkt sei, insbesondere wenn man ihn zusammen mit dem lieblingsmenschen absolviere, etwas besonders romantisches.
der mann und ich haben das gestern ausprobiert, und gleichzeitig mit uns noch sehr viele andere menschen. das hatte den effekt, dass wir von und mit diesen sehr vielen anderen menschen durch die gässchen zwischen den ständen hindurchgeschoben wurden wie auf einem fließband: dauernd geriet der menschenstrom ins stocken, nämlich immer dann, wenn irgendwo weiter vorne irgendwer meinte, jetzt stehenbleiben zu müssen, um irgendwelche der feilgebotenen waren näher zu begutachten und gegebenenfalls den abschluss eines kaufvertrages zu erwägen. interessant war, dass die allermeisten menschen vor genau den ständen auf solche ideen kommen, welche die garantiert hässlichsten dinge im angebot haben: schlecht nachgemachte blechschilder, kitschige lackbilder von delphinen und sonnenuntergängen, dilettantisch zusammengeschweißte, vollkommen nutzlose drahtgebilde oder mittelmäßig geschmackvollen modeschmuck. vor den ständen, an denen es hingegen wirklich schöne und oder sinnvolle sachen, wie etwa handgetöpfertes geschirr, blechspielzeug, von behinderten gefertigte, hölzerne küchenutensilien oder handgefertigte wollfilzkleidung und -taschen zu bewundern gibt, halten sich in der regel nur sehr wenige menschen auf.
auch sehr unangenehm ist der moment, in dem man versehentlich auf die fressmeile des weihnachtsmarktes gerät und einen plötzlich und ohne vorwarnung ein abgestandener, lauwarmer schwall von pestizidglühwein, fettgebäck, bratwurst, flammkuchen, zigarettenqualm und anderem gesundheitsschädlichem entgegenschlägt.
ich bin nach wie vor sehr froh, dass der einzige stand, den ich jedes jahr auf diesem weihnachtsmarkt besuche, direkt ganz vorne an der ecke ist. er verkauft hervorragende gebrannte mandeln und dunkle schokoäpfel. mehr weihnachtsmarkt will ich nicht.

Samstag, 8. Dezember 2007

quotable (xxviii).

"ich wünschte, r. würde mich nochmal so ansehen, wie dein freund dich immer ansieht."



i don't know why i started drinking, but i know why i continued.

irgendwann gestern nacht, nach zwei liit und einem bier, die irgendwie beängstigend anders wirkten als ich das gewohnt war, nach ungefähr drei oder vier anmachversuchen irgendwelcher männer (einschließlich der ehemaligen f***beziehung, die dann von jemandem dezent auf meinen beziehungsstatus hingewiesen wurde); da vertrauten mir kurz nacheinander zwei menschen den tränen nahe sehr persönliche dinge an. seither frage ich mich, wie beschissen man sich fühlen muss, wenn man gerade 28 ist und der todestag der eigenen mutter sich genau am tag nach dem eigenen geburtstag jährt. kurz darauf kotzte irgendjemand zuerst ins waschbecken und
dann neben das klo, und nachdem ich etwa sechs mal irgendwelchen streitgesprächen
über einen disput zwischen zwei hausbewohnern beigewohnt hatte, 
nachdem ich mich bestimmt schon einzweimal daneben benommen hatte, und die welt um mich herum plötzlich wieder mit diesem seltsamen gaussian blur- effekt überzogen war, als ich, obwohl ich nach außen einen ganz gewöhnlich lustig-, aber bei weitem nicht schlimm-betrunkenen eindruck machte, in wirklichkeit so große angst hatte, weil mir die kontrolle entglitt, dass mich der mann erst beruhigen und dann nach hause bringen musste, und als ich zuhause dann im bett lag mit flauem magen der zimmerdecke beim sichdrehen zusah und mir selbst beim undeutlichen nuscheln irgendwelcher selbsterkenntnisse zuhörte, da wusste ich plötzlich wieder, weshalb ich bis zum frühjahr dieses jahres 
fünf jahre lang keinen alkohol getrunken hatte.

Freitag, 7. Dezember 2007

abendplanung.

erst nikolaus-feier bei fudder (wichtelgeschenk? check! begleitperson? check!) und dann diese party, auf der auch die ehemalige f***beziehung geburtstag feiert (push-up-bra? check! neues shirt? check! mann? check!).

examen (viii).

dass man eindeutig eine überdosis schreibtisch hat, merkt man daran, dass man plötzlich auch in e-mails oder private messages anfängt, eine anständige groß- und kleinschreibung einzuhalten. und daran, dass es einem sehr seltsam vorkommt, an irgendetwas zu tippen, in dem keine steuerzeichen angezeigt werden.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

thinking (xxvii).

was auch ziemlich krass ist, ist wie der mann sofort von allen angenommen wird. sofort und absolut, ohne dass irgendjemand  aus meinem hier ansässigen familien- arbeitsumfeld auch nur irgendeinen zweifel daran hätte, dass das tatsächlich etwas richtig großes ist.

["oh nein, nimm du auf jeden fall seinen namen an! sein name klingt viel schöner!"]

Mittwoch, 5. Dezember 2007

experiment zweisamkeit (vii).

komisch, dass es nicht verboten ist, sich so verdammt wohl zu fühlen mit jemandem. wo doch sonst immer alles gute verboten ist.

foodcontent (xiv).

lammspieße mit gemüse und couscous


[lammspieße mit gemüse und couscous.]

quotable (xxvii).

"in unserer wohlstandsgesellschaft können es sich zudem viele leute leisten, teueren urin zu produzieren".



[holger höhn, würzburger professor für humangenetik, über den einsatz von nahrungsergänzungsprodukten mit angeblichem anti-aging-effekt.
nachzulesen in: höhn, holger: genetische aspekte von langlebigkeit und altern. in: baltes, paul (hrsg.): biomolecular aspects of aging – the social and ethical implications. englisch/ deutsche dokumentation des forum im harnack-haus dezember 2000. reihe: max-planck-forum; 4. münchen, 2002; s. 39.]

in himmlischer ruh-huh'.

nach zwei tagen  installierung neuer gegensprechanlagen im gesamten haus und damit verbundenem gebohre, durchs treppenhausgetrampel, stundenlangem sturmgeklingel des postboten im gesamten haus (22 parteien), der natürlich genau während der mittagszeit der elektriker seine post auszutragen gedachte (und weil die neuen sprechanlagen da noch nicht funktionierten, konnte ihm halt keiner aufmachen ), gefolgt von weiteren zwei stunden sturmgeklingel durch die elektriker wegen neuzuordnung der klingelschilder (man hört ja auch das geklingel in den umliegenden wohnungen) in kombination mit 
übervierstockwerkenachnamendurchshausgebrüll ("jo, ich her's klingele! schmitt isch de name, SCHMITT"- "wie?!" - "SCHMITT!! S-C-H-M-I-T-T!!" - "it verstande -sai's nochemol!" - "S! C! H! M! I!  T!T!" -  "hä, WAS??!" etc. pp. -dass man ja gerade neue Gegensprechanlagen installiert hat und sich 
demzufolge auch einfach über diese mit dem Kollegen am Hauseingang 
verständigen könnte, fiel dem Herrn Elektriker erst nach 
entsprechendem Hinweis des Mannes auf) heute dann endlich: 
ruhe. hachschön.

Dienstag, 4. Dezember 2007

thinking (xxvi).

meine unbedingte abneigung gegen menschen, die im restaurant spaghetti bestellen und dann nach erhalt derselben als erstes messer und gabel ergreifen, und die nudeln mit ein paar gezielten, kreischenden schnitten in maximal 3cm lange stücke schneiden. um diese dann mit dem löffel zu verspeisen.

ganz normaler tag (you want your life to fit to a soundtrack xi).

nachdem der kater in der nacht den etwa 60cm-hohen bücherstapel auf meinem schreibtisch umgeschmissen, einen stahlschwamm durch die halbe bude geschleppt (man freut sich dann, wenn man schlaftrunken mit nackten füßen auf dem weg ins bad da hineintritt) und trotz starkem klebeband versucht hatte, mal wieder die tür zum spülschrank zu öffnen, klopfte ein leider nur mittelmäßig attraktiver elektriker an der tür. ich öffete ihm nackt in die bettdecke gehüllt und während ich mich zum ebenfalls nackten mann zurückgesellte und auf der bettkante sitzend ein orienalisches kochbuch studierte, installierte er ein neues sprechanlagending in meinem flur (die klamotten auf dem boden, dieser ganz spezielle geruch nach schlaf und sex, die beschlagenen fesnterscheiben - ob dem elektriker das wohl unangenehm war?). die klingel klingelt eine tonlage tiefer jetzt, aber türaufdrücken und durch das sprechanlagending sprechen funktioniert noch nicht. habe dann den mann einkaufen geschickt (es gibt lammspieße, baby) und kann mich dann jetzt endlich bei noch immer beschlagenen fensterscheiben und gurgelnder waschmaschine meiner arbeit widmen.

[ich bin ein ganz normaler tag | ich bin so wie ein leeres blatt
und nichts hat sich erledigt | alles liegt genau so da
wie es gestern abend war | einem trümmerhaufen ähnlich
es betrifft mich keine schuld | ich bin genausoviel geduld wie wenig
ich bin erbarmungslose uhr | ich geh nicht nach noch geh ich vor
sag jetzt bloß nichts ich versteh nichts
du fragst dich: war die hoffnung blind, die nur den morgen, nicht das grauen sah?
mein liebes kind | ich bin die bühne nur und nicht das drama
ich bin nicht wirklich die gefahr ]


[die sterne | ganz normaler tag]

Montag, 3. Dezember 2007

quotable (xxiv).

"I cleaned out a candle container to hold my business cards, a turquoise feather (my signature colour maybe!) & a little statue of Buddha. I didn't want to exclude any religions, so there's also (to the left) a statue of Joseph from a miniature nativity set (his head fell off), & a finger puppet of Ganesha (who is touching Joseph's butt)."


[introducing galadarling.]

reducing myself (xiii).

um 9 uhr macht das fitnesscenter auf. Um 8 Uhr 59 rufe ich an, will mein spinbike für den abend reservieren und erfahre, dass bereits keins mehr frei ist. WTF?!
'das ist das dritte mal in folge, dass ich montags noch vor neun anrufe und kein bike mehr bekomme, wie kann das sein?' frage ich. und m., die rezeptionistin, erklärt mir, das läge daran, dass regelmäßig drei leute jeweils vier bikes reservierten. bei 15 vorhandenen bikes überrascht es dann nicht, wenn innerhalb von 2 minuten alle ausgebucht sind.
ich bin gespannt, was passiert, wenn ich m.'s eindringlicher bitte folge und mich beim leiter des gyms beschwere. vermutlich stoße ich damit auf genau so wenig positive resonanz, wie damals, als ich mich über die dreckigen toiletten, den frauenbelästigenden exboxer ('ich würd' echt gerne mal meinen pimmel in deinen schlitz stecken'; der wurde ja auch erst rausgeschmissen, als er anfing, den rezeptionistinnen gegenüber zudringlich zu werden) oder die neuen spinbikes beschwerte, die einfach nur ohne überprüfung und wartung in den saal gestellt wurden - es dauerte 40 minuten, bis jeder der acht kursteilnehmer ein bike hatte, das einigermaßen funktionierte. wofür zahle ich eigentlich diese horrenden monatsbeiträge?

Sonntag, 2. Dezember 2007

ein sonntag im winter.

draußen starker wind; krähen lassen sich von den böen durch die aufgebrachte luft schleudern. der kater sitzt vor jagdlust schnatternd auf der fensterbank über der wärmenden heizung und ich versuche, 60 seiten über das alter zu schreiben.

Samstag, 1. Dezember 2007

schlechte vorzeichen.

heute alle kocherfahrenen leute in meinem umfeld nach rezepten für senfsoße gelöchert. rezepte, die von den erzählenden unter angeekeltem verziehen der gesichtsmuskulatur erzählt werden, motivieren irgendwie nur sehr bedingt zum nachkochen. kann man mit senf denn nichts leckeres machen?