Freitag, 4. Januar 2008

home sweet home (ii).

die wohnung des mannes, die irgendwann dieses jahr auch mein neues zuhause werden soll, ist gefühlte drei fußballfelder groß. sie verfügt über vier zimmer, zwei balkone, eine mittelgroße küche, ein großes bad, zwei abstellkammern und ein gästeklo. der fußboden ist mit neuem laminat ausgelegt. es gibt eine badewanne und eine dusche. die wände schimmeln nicht, die heizungen funktionieren, die fenster schließen dicht. wenn man den wasserhahn oder die dusche aufdreht, kommt da tatsächlich (!) sofort (!) heißes wasser raus. es gibt sogar eine spülmaschine.
diese wohnung hat alles, was man braucht (und noch ein bisschen mehr); liebenswürdige malfunktionen konnte ich noch keine ausmachen. gut, der herd ist extrem alt und funktioniert nur noch kläglich. 
aber sonst? sonst liegen die mängel dieser wohnung eher außerhalb 
derselben: die wohnung liegt im industriegebiet direkt neben einem der problemviertel dieser stadt. alles da ist groß: riesensupermarkt, riesentankstelle, riesenautohäuser, riesenvideothek. will man mal eben eine tüte milch und etws aufschnitt 
besorgen, muss man sich entweder mit dem angebot und den preisen der 
tankstelle abfinden und ist nach etwa 15 bis 20 minuten wieder zuhause, oder man macht zugunsten der niedrigeren preise und des größeren angebots einen halbtagesausflug zu diesem riesensupermarkt - das dauert insgesamt mindestens eine stunde - wenn man sich beeilt.
ansonsten gibt es da nicht viel. eine straßenbahnhaltestelle und ein einziges wohnhaus in sichtweite. fabrikschlote, verglaste autohaus-showrooms, zugepackte werkstatthinterhöfe, motorengeräusche.
but home is, where your heart is, they say.