Montag, 11. Februar 2008

hilfreiche hinweise (ii).

"viele frauen verspüren jetzt auch eine starke müdigkeit, selbst dann, wenn sie viel geschlafen haben, etwa am wochenende. der grund: ihr körper arbeitet jetzt für zwei - und das schlaucht. ganz besonders in den ersten drei monaten, wenn die embryonalentwicklung stattfindet. [...] klingt merkwürdig, aber die müdigkeit hat auch ihre guten seiten: sie zwingt sie zu ruhe, damit sie sich schonen und möglichst viel energie für das wachsende kind übrig haben."

[gebauer-sesterhenn, birgit/ villinger, dr. med. thomas: schwangerschaft und geburt. informieren, orientieren, begleiten. münchen 2001; s. 17.]

in der realität sieht das dann so aus: man steht um sieben auf, duscht, würgt trotz und wegen der übelkeit ein paar brocken frühstück herunter, erledigt anderthalb stunden lang irgendwelchen anfallenden bürokratierkam, geht dann einkaufen, setzt sich nochmal an den schreibtisch, um weitere anrufe zu erledigen. und spätestens während des vorletzten anrufs merkt man, wie man schlagartig von einer sich im sekundentakt verstärkenden, bleiernen müdigkeit erfasst wird. die ist derart kompromisslos, dass man nur noch versuchen kann, das telefonat rechtzeitig zu einem ende zu bringen, bevor die müdigkeit auch die zunge lähmt und man sich mit dem gesprächspartner nur noch lallend unterhalten kann. anschließend muss man möglichst sofort ins bett kriechen - es sei denn man möchte riskieren, innerhalb der nächsten sekunden mit dem kopf auf die tischplatte zu donnern. kein witz. man hat da einfach kein mitspracherecht, man muss schlafen.  und das mindestens eine, meistens anderthalb bis fast zwei stunden lang.

wäre ja alles nicht so tragisch, wenn das nicht mindestens zwei, drei mal am tag passieren würde. ich meine: es ist ja nicht so, dass ich nicht noch ziemlich dringend eine zulassungsarbeit zuendezuschreiben hätte und eigentlich jede einzelne stunde effektiv nutzen müsste. tatsächlich schlafe ich derzeit nachts etwa sieben bis acht und tagsüber nochmal drei bis fünf stunden - ausgeschlafen und fit fühle ich mich trotzdem nur in seltenen momenten frühmorgens, und das auch nur für zwei oder drei stunden. himmelarsch.

wie machen das eigentlich berufstätige frauen, die sich ihre zeit nicht so frei einteilen können, wie ich in meinem studententum? oder frauen, die außer sich selbst noch ein, zwei kinder zu versorgen haben?