Samstag, 31. Mai 2008

nabelschau.

aktueller lieblingsalbtraum: dass mein bauchnabel sich schwangerschaftstypisch nach außen stülpen könnte. jetzt schon die dritte nacht in folge davon geträumt: erst tut es weg, zieht, brennt und juckt, und dann macht es 'plop' und mein nabel stülpt sich nach außen. die haut spannt sich auf das unerträglichste, der nabel, der 27 jahre lang gut geschützt nach innen zeigte, reibt nun an der kleidung. immer wieder versuche ich, ihn wieder nach innen zu drücken und immer wieder springt er sofort mit einem kurzen, aber schmerzintensiven ziehen wieder nach außen. reicht tatsächlich aus, um mich mindestens einmal pro nacht mit lautem herzklopfen aufwachen zu lassen.
vielleicht eine metapher für diese zeit, in der ich so wenig lust habe, irgendwas von mir nach außen zu kehren. und wenn's nur der nabel ist.

Donnerstag, 29. Mai 2008

goodbye.

goodbye.

irgendwie hatte ich mir den abschied vom unterirdischen ausguckturm anders vorgestellt. trauriger, größer irgendwie. stattdessen bin ich nur erstaunt, wie fremd alles aussieht, ohne möbel, ohne teppichboden. wie unglaublich laut der autobahnzubringer ist, neben dem ich sechs jahre lang geschlafen habe; wie heiß und stickig es downtown ist, während man hier, nur ein paar straßenbahnminuten weiter außerhalb, angenehm warmes sommerwetter vorfindet. und wie sich die bewohnerklientel des hauses in diesen sechs jahren geändert hat: von harmlosen stundenten und esoterikverlags-lektoren zu junkies, die zwei wochen nach auszug in einer metallkiste wieder abstransportiert werden und mädchen, denen irgendwelche typen nachts unter ohrenbetäubendem getöse löcher in die wohnungstür treten.

tja, tschüss, altes zuhause. mach's gut.

Montag, 26. Mai 2008

so schallt es heraus.

was ja ein bisschen seltsam ist am schwangersein, ist, dass ganz viele menschen es plötzlich unheimlich gut mit einem meinen. der umstand, dass man einen babybauch vor sich her trägt, scheint enorm viele menschen zu irgendwelchen reaktionen zu motivieren. man wird von vollkommen fremden leuten liebevoll angelächelt, bekommt in der voll besetzten bahn sitzplätze und auf dem flohmarkt einen sonderpreis für das antike schaukelpferdchen angeboten, muss die versehentlich heruntergefallene gesichtscreme im drogeriemark nicht mehr selbst aufheben, weil sich mindestens drei umstehende darum reißen, das für einen tun zu dürfen. und jeder wünscht einem mit versonnenem blick auf den dicken bauch "eine gute zeit" oder "alles gute".

das sind die einen.

die anderen überschütten einen ebenso ungefragt mit sicherlich genau so gut gemeinten, aber einfach unangebrachten persönlichen meinungen und ratschlägen. dass ich ob der entscheidung, unser kind zur hause zur welt zu bringen dauernd aufgefordert werde, das doch nochmal zu überdenken und für leichtsinnig oder gar verantwortungslos gehalten werde, daran gewöhne ich mich langsam. dass ich mir aber auch in vollkommen gewöhnlichen alltagssituationen von mir gänzlich unbekannten leuten anhören muss, was ich gerade falsch oder richtig mache, macht mich immer noch sauer. insbesondere deshalb, weil die meisten dieser leute sehr pikiert reagieren, wenn ich sie im gegenzug genau so behandle.
als ich noch nicht schwanger war, gab es bestimmte themen, auf die mich selbst gute freunde nur unter dem label "darf ich dich mal was persönliches fragen?" ansprachen. themen wie mein gewicht, mein sexleben, die beziehung zu meinen eltern oder mein kontostand unterlagen gewissen anstandsgrenzen.

seit ich deutlich sichtbar schwanger bin, ist das anders. nicht nur, dass man irgendwie allgemeingut wird und einem fremde menschen unangekündigt auf dem bauch herumpatschen oder einem im vorbeigehen anhand der form des bauches ihre einschätzung bezüglich des geschlechts des kindes oder des geburtsverlaufs unterbreiten - plötzlich gehen auch diese äußerst privaten themen alle um mich herum etwas an. supermarktkassiererinnen, entfernte bekannte und kommilitonen, mit denen ich nie mehr teilte als eine referatsgruppe, fragen plötzlich ganz ungeniert, wie viel ich denn schon zugenommen habe, wie ich "das" denn finanziell hinzukriegen gedenke oder drücken mir ihr mitgefühl mit dem mann aus, der ja nun wohl neun monate ohne sex auskommen muss (wtf?!). und mischen sich einfach so in meine lebensführung ein. lege ich im supermarkt drei flaschen cola light aufs kassenband, werde ich von der mir völlig fremden kassiererin mit strafenden blicken auf den babybauch ermahnt, dass koffein aber "gar nicht gut" für "das kleine" sei. bepacke ich das band mit einer tafel schokolade und zwei packungen keksen, warnt mich die kassiererin davor, zuviel fett zuzunehmen oder an schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. kaufe ich hingegen überwiegend obst und gemüse ein, lobt man mich dafür, wie sorgfältig ich doch im sinne des "kleinen" auf meine ernährung achte.

spreche ich dieselbe kassiererin aber genau so ungeniert auf ihre ebenso deutlich sichtbare, dicke warze am hals an und empfehle ich ihr ebenso wohlwollend meinen hautarzt, der solche unschönen dinger wegmacht, ohne dass hinterher eine narbe bleibt, - dann stehe ich plötzlich als die blödeste schnepfe in der kassenschlage da. nur, weil ich die kassiererin nach dem gleichen prinzip behandle, wie sie mich auch.

tse, verkehrte welt.
happy.


kann ich so einen haben, bitte? er könnte auf dem balkon wohnen, neben dem pony und dem seerosenteich. und das futter bezahle ich von meinem taschengeld.

Dienstag, 20. Mai 2008

statusmeldung (v).

week 20.


(20. woche. da sind jetzt 25 cm strampeldes baby drin. schon irre, irgendwie.)

Samstag, 17. Mai 2008

quotable (xxxiv).

"weißt du: wer offen für alles ist, kann ja nicht ganz dicht sein."

Freitag, 16. Mai 2008

home sweet home (vii) - nestbautrieb edition.

die küche wurde vier tage lang entrümpelt. die oberschränke freigeschaufelt, zwei kisten überflüssiger, weil mindestens doppelt vorhandener krempel aussortiert, sämtliche offenen lebensmittel in glasgefäße umgefüllt, die schubladen neu organisiert, bessere plätze für geschirr, besteck, tassen und altglas gesucht, saisongeräte (raclette, fondue) in den keller gepackt, der gewürzschrank endlich neu organisiert, die arbeitsfläche so freigeschaufelt, dass man auf ihr tatsächlich arbeiten kann, toaster und wasserkocher umgestellt.
im wohnzimmer hat das sofa einen neuen platz und einen neuen überwurf bekommen, die bücherregale wurden augebaut, eingeräumt und so aneinandergeschraubt, dass sie gerade stehen. ein paar wenige bilder wurden aufgehängt; der esstisch hat jetzt eine tischdecke und auf ihm steht eine schale mit obst. es gibt vorhänge. und überall wurde staubgesaugt und feucht gewischt.
im flur gibt es jetzt ein provisorisches telefontischchen. fotowände sind in arbeit. im gästeklo hängen gerhard-seyfried-poster. und überall muss bitte penibel genau die ordnung und sauberkeit beibehalten werden, die man sich für genau diesen raum ausgedacht hat. wehe, der herd ist nicht spätestens 10 minuten nach benutzung wieder blitzblank! und wehe, wenn die gläser nicht in der ihnen angedachten anordnung in den schrank geräumt wurden!
in planung sind die aufhübschung des badezimmers, die optimierung der abstellkammer und eine umorganisation des garderobenraums. neben, na klar, beizeiten auch der ausgestaltung des kinderzimmers und des zimmers, das der mann dann beziehen wird.

in allen meinen schwangerschaftsbüchern steht irgendwas über nestbautrieb. in keinem allerdings wurde erwähnt, dass das zunächst wohl hauptsächlich die männer der schwangeren frauen betrifft. mit alldem oben aufgezählten habe ich nämlich so gut wie gar nichts zu tun.

Donnerstag, 15. Mai 2008

statusmeldung (iv).

guess what.


[guess what.]

Mittwoch, 14. Mai 2008

foodcontent (xxvii).

spaghetti herba.

[vielleicht einfach doch endlich mal himmelskratzers nun schon zum wiederholten male geäußerter bitte nachkommen und verstärkt einen auf kochblog machen. würde zumindest wahrscheinlich etwas weniger polarisierend wirken als statements über den wunsch nach einer hausgeburt.]

Dienstag, 13. Mai 2008

quotable (xxxiii).

"wenn frauen das gängige modell von schwangerschaft und geburt in sich aufnehmen, lassen sie zu, dass ihre ängste die oberhand gewinnen über ihr wissen, dass das leben insgesamt ein risiko ist, dennoch aber voll gelebt werden muss - nicht mit unvernünftiger vorsicht, sondern mit vernünftiger umsicht.


(**)

quotable (xxxii).

"das ist ja nicht brachialer als sonst, nur weil es zuhause stattfindet. wir bringen das kind ja auch nicht mit der bratpfanne auf die welt."

Montag, 12. Mai 2008

thinking (xxxiii).

the more things change, the more they stay the same.

warum ich von meinen bisherigen kontakten zu anderen schwangeren tendenziell eher wenig begeistert bin.

me: "...und dabei hatten wir ja eigentlich mit einer hausgeburt geliebäugelt."
werdende drillingsmutter: "ach? ja, aber weißt du, das ist so gefährlich, davon hab ich bisher nur schlechte sachen gehört. immer nur sachen von babies, die dann fast sterben oder schäden davontragen, weil sie die benötigte intensivmedizinische hilfe nicht sofort bekommen konnten. oder von müttern, die dabei fast sterben und so."
me: "weißt du, ich kenn auch ein paar super horrorgeschichten über drillingsschwangerschaften, soll ich dir die mal erzählen?"


[die unsensibelsten ratgeber sind seltsamerweise oft frauen, die selbst schwanger sind. und überraschenderweise sind das hin und wieder sogar noch andere außer mir. mir ungefragt was von behinderten hausgeburts-babies erzählen, aber dann selbst pikiert reagieren, wenn ich als revange die hohe sterblichkeitsquote von mehrlingen im mutterleib rezitiere. selbst schuld.]

Samstag, 10. Mai 2008

Donnerstag, 8. Mai 2008

hello aus der versenkung.

nach vier oder fünf oder vielleicht auch sechs tagen zum ersten mal wieder das notebook angemacht.
zeit existiert gerade irgendwie nicht; seit ich hier eingezogen bin, in diese neue umgebung, in unsere wohnung, in mein zimmer, ist irgendwie urlaub. wir organisieren die küche neu, bepflanzen die balkone, frühstücken in der morgensonne, bestellen farbe beim baumarkt, schlendern durch die innenstadt, hängen bilder auf, grillen mit freunden, gucken den katzen beim streiten zu.
das ist das erste mal, dass ich mit einem partner alleine zusammenwohne; es fühlt sich ganz komisch an, ganz seltsam intim und fest und richtig und wunderbar.
ich glaub, ich bin verliebt.

Montag, 5. Mai 2008

angekommen.

nur kapieren muss ichs noch.