Montag, 29. September 2008

statusmeldung (xiii).

das jammern weitestgehend eingeschränkt (es wird ja auch nichts besser davon) und durch was neues ersetzt: die erkenntnis, dass es bald so weit, also: SO WEIT sein wird.
11 tage noch bis um termin, aber: termin, was heißt das schon; losgehen kann 'es' jetzt jederzeit, heute, in drei tagen, in 11 tagen oder auch erst in 20. das hier ist die neununddreißigste von regulär vierzig wochen; die heiße phase ist erreicht.
man versucht dann, sich den moment vorzustellen, in dem man realisiert, dass es genau jetzt wirklich losgeht und man möchte dafür gerüstet sein. überträgt sämtliche nummern (hebammenpraxis, hebamme zuhause, hebamme handy; ersatzhebamme bereitschaftshandy, frauenarzt, mann handy, mann arbeit) auf den notizzettel an der pinnwand und ins telefonbuch des handys. kocht regelmäßig zwei portionen essen mehr, die man dann für die wochenbettzeit einfriert, wäscht die letzten mull- und moltonsachen, räumt alle hausgeburtsrelevanten supplies zur allzeitigen griffbereitschaft auf ein zentrales regalbrett im geburtszimmer.
doch egal, wie gut man sich vorbereitet, vorstellen kann man es sich doch nicht. weder den besagten moment und das gefühl dazu, noch die schmerzen, noch den ablauf und schon gar nicht den anblick eines nackten, verschmierten kleinen menschen, der ab diesem moment für immer zu uns gehören wird.

Donnerstag, 25. September 2008

foodcontent (xxviv).

stockpiling.


v.l.n.r.: pesto rosso mit wal- und haselnüssen; zwiebelconfit mit chili und ingwer; knoblauchconfit mit thymian und rosmarin.

(schwangerschaftliche bevorratungsanfälle, wochenbettvorkocherei etc.)

home sweet home (x).

die sache mit den geräuschen.

das rauschen des weinlaubs vor meinem fenster/ das brummen des kühlschranks/ das monotone sapschen der spülmaschine/ das geräusch, wenn der mann in seinem zimmer eine buchseite umschlägt/ trabende katerpfoten auf dem laminat/ das hektische rascheln der vögel in den wacholderbäumen vor meinem fenster/ das röhren und aufheulen der motoren aus der werkstatt hinterm haus/ das gluckern der heizung/ das heulen und pfeifen des windes/ die rufe der krähen/ das klackern der tastatur aus dem zimmer des mannes/ das zetern des cholerischen nachbarn/ der metalsound aus der wohnung des lederjackentyps neben uns/ die lauten stimmen der polen unter uns/ das irre summen der bienen im weinlaub/ das rattern und quietschen der straßenbahnen.

Mittwoch, 24. September 2008

foodcontent (xxxiii).

WOW - heute morgen habe ich mein DfssgF- paket bekommen. und - was soll ich sagen? - soviel glück muss man erstmal haben! nicht nur, dass mein paket gleich von einem der tollsten deutschen foodblogs kam, nämlich von 'chili&ciabatta'; nein, es waren vor allem lauter super sachen drin.

DfssgF.


so sah das aus - das licht ist deshalb so seltsam, weil es draußen noch nicht richtig hell war. herrgottsfrüh, sozusagen.

DfssgF.


vollgepackt bis obenhin - da kann auch der kater nur noch ungläubig staunen.

DfssgF.


und das war drin: bunte pasta (orangegelbgrün), püree von sonnengetrockneten tomaten, ein glas ragu' di verdure miste - mit dem netten hinweis darauf, dass ich, wenn es dann irgendwann man soweit ist, mit baby sicher nicht immer lust oder zeit haben werde, frisch zu kochen. kann ich mir gut vorstellen - nicht vorstellen kann ich mir allerdings, dass diese drei sachen besonders lange überleben werden. momentan koche ich gerade lauter essen für die wochenbettzeit vor und ich denke, spätestens dann werden sie dankbar verschlungen werden.
außerdem gab's eine flasche tessiner rotweinessig und drei (!!) sorten selbstgemachte konfitüre: tessiner trauben-maracuja-pfirsich, pfirsich-mango-vanille und tomaten-chili.
der wahnsinn. ich freue mich jedenfalls riesig, gleich bei meinem ersten dfssgf so einen volltreffer gelandet zu haben. tausend dank an petra von chili und ciabatta!

Dienstag, 23. September 2008

foodcontent (xxxii).

kartoffelcurry.


kartoffelcurry mit roten linsen und kichererbsen.

Montag, 22. September 2008

wie ein goldenes ei.

'ronja räubertochter' auf den wunschzettel gesetzt. weil ich fast geheult hätte, während die hebamme zu beginn des geburtsvorbereitungskurses daraus den anfang der geschichte vorlas, die nacht, in der ronja geboren wurde.

welten, aufeinander etc. (ii)

manche unterschiede kann man nicht erklären. zu beispiel diese, die zwischen dem, was scheinbar in einem koventionellen geburtsvorbereitungskurs angeboten wird und einem solchen liegen, den wir in einer unabhängigen hausgeburts-hebammenpraxis gemacht haben.

punkt.

Freitag, 19. September 2008

quotable (xxxix).

"eine medizin nahmens fermilie. (antonia, 8.) die frau ist schwanger, weil eine familie gesund macht."

(visit: kinderpatentamt.)

foodcontent (xxxi).

ich hätte da einfach nicht draufklicken dürfen.
und ihr solltet es auch nicht tun. auf gar keinen fall.
wirklich nicht.
echt.
nicht klicken.

Donnerstag, 18. September 2008

statusmeldung (xii).

week 37.


ich sag mal so: uff.

Dienstag, 16. September 2008

antenatal classes.

invitation.


nächstes wochenende: geburtsvorbereitungs-crashkurs. obwohl ich den eigentlich nur dem mann zuliebe mache, bin ich mittlerweile auch ein bisschen gespannt. und skeptisch. denn eigentlich würde ich mich viel lieber vorbereiten als "einstimmen". "einstimmen" klingt so nach räucherstäbchen und watteweichem eso-gesülze. naja. mal sehen.

Montag, 15. September 2008

thinking (xxxviii).

was ich letztes jahr um diese zeit schrieb. und was in der zwischenzeit alles passiert ist. der kontrast dazwischen. gruselig.

Sonntag, 14. September 2008

home sweet home (x).

ich frage mich, wie lange es noch dauern wird, bis ich besuche in den sehr altstadtnahen teilen der alten hood als 'in der stadt gewesen' abhaken kann, wann dieses bedrückende gefühl von 'das alte zuhause besuchen' endlich aufhört. die dönermänner winken mir noch immer zu, der verkäufer im asia-shop grüßt mich immer noch auch außerhalb seines ladens, der kioskmann nickt mir zu. ich werde den abendlichen heimweg durch meine alte straße vermissen, wenn das novemberfiese, feuchtkalte nebelwetter da ist und auf dem kurzen stück von dort, wo man in die straße einbiegt bis dahin, wo das kopfsteinpflaster endet und die alten, gusseisernen laternen von den hässlichen neuen abgelöst werden, alles so aussieht, wie man sich eine londoner gasse zu zeiten jack the rippers vorstellt.

nichtsdestotrotz vergangene nacht regelrecht albgeträumt, ich würde im noch dunkeln in der alten wohnung wach. in der wohnung mit dem tapetenschimmel an den außenwänden, in der man sich wegen des unglaublich lauten straßenlärms immer zwischen lüften und unterhalten können entscheiden musste, in der jedes möbelstück mindestens ein anderes berührte, in der der versiffte teppichboden wellen schlug und in der jetzt vor allem jemand anders wohnt.

mädchenfreuden (iii)

neue chucks! double uppers mit canvas und braunem leder. nur: wie bindet man die?

Freitag, 12. September 2008

melancholie, maybe.

stelle beinah beschämt fest, dass ich in letzter zeit überhaupt vorzugsweise blogs lese, deren autor irgendwas vom alleinsein schreibt. fragmente, monodrom, nielsson, wondergirl. bemerke eine ganz seltsame, irgendwie liebevolle melancholie, wenn an der supermarktkasse jemand vor mir einen typischen single-einkauf tätigt: zwei joghurts, eine packung brot, spaghetti, käse, tomaten, milch, schokolade, wein. höre seit ewigkeiten wieder tocotronic rauf und runter.

ich werde nie mehr alleine sein, ich werde nie mehr alleine sein, wenn ihr wisst, was ich mein. aahahaha- haaa.

Mittwoch, 10. September 2008

referenzen.

kaufe zur zeit verhältnismäßig oft neue bücher. man hat einen gewissen verschleiß, wenn man große teile der nacht wachliegt und irgendwie rumkriegen muss. gestern jedenfalls festgestellt: wenn unter dem klappentext als einzige leseempfehlung ein lob einer frauenzeitschrift abgedruckt ist, lege ich das buch sofort wieder zurück. dann sollen es andere kaufen. wie ein illustriertenmetier, dass sich seit jahrzehnten am markt hält, obwohl seine eigenen druckerzeugnisse vollkommen inhaltsleer sind, ein urteil über die qualität eines buches abgeben können soll, bleibt mir schleierhaft.
den laden verlassen mit neue vahr süd (des komplettismus wegen) und der biographie von helmut schmidt. die nächsten dreivier nächte sind gerettet.

Montag, 8. September 2008

grenzwert.

die nächste schwangerschaft bitte nicht vor erreichen eines ausgangsgewichts von unter 75 kilo. vielleicht klappt's dann ja ohne diesen wassereinlagerungssscheiß, also zumindest ohne wassereinlagerungsscheiß in dieser ausprägung: mittlerweile ist die linke hand so schlimm, wie es vor ein paar tagen nur die rechte war. die rechte jetzt noch dicker, wehrt sich mit wirklich beeindruckendem stechen gegen jede beugung der finger auf mehr als 110° und macht sapschige wasserverdrängungsgeräusche, wenn man auf die oberseite der fingerglieder drückt. tippen geht. zupacken, irgendwie kraft aufwenden (ding von a nach b bewegen, etwas festhalten etc.) geht nicht mehr. versuche, dem baby gut zuzureden, dass es vielleicht doch früher kommen möge. jaja, ich weiß: besser keine hoffnungen in diese richtung machen, weil's viel wahrscheinlicher ist, dass es zwei wochen zu spät als einen tag zu früh kommt. allerdings befürchte ich, bald zu bersten und das laminat mit all dem gewebswasser zu versauen, und dann muss der arme mann, an dem zur zeit sowieso so ziemlich alles hängenbleibt, das auch noch saubermachen.
also dürfte das mit dem zureden ja wenigstens versuchsweise legitim sein. immerhin habe ich auch einfach die besseren argumente: leckere muttermilch, einen kuscheligen schlafplatz, hübsche klamotten etc.

Sonntag, 7. September 2008

werbung.

bizarr: von allen freiburger blogs mag ich am liebsten das desjenigen, den ich am wenigsten kenne. es wird ihn nicht glücklich stimmen, aber der grund dafür ist, dass es meistens vom allein -sein, -bleiben, -leben erzählt; kurz und knapp meistens und oft nur zwischen den zeilen, aber dafür auf sehr schöne weise und mit guten wörtern.

was sich ändert (ii).

zum beispiel, was man so denkt, während man sich fotos von freunden im studivz ansieht: s1. und a. betrunken auf einem billardtisch tanzend; s1. und a. betrunken in den armen von f., der sich dieses foto von einem seiner kumpels dann nur zu gerne mit "yeah f., du alter player!" kommentieren lässt. vier verschiedene versionen von m. und s2. gackernd hinter dem mit bierflaschen, weingläsern und kifferutensilien wg-küchentisch. s. bei dem etwas ungelenk wirkenden versuch, einen joint zu rauchen, s1. und j. betrunken auf dem sofa, in den armen von s3., die noch viel betrunkener aussieht, vermutlich soll dieses posing irgendwie anregend wirken; auf den titten der damen prangen kleine verlinkungsquadrate.
genau genommen weiß ich nicht richtig, was ich jetzt denke, während ich solche fotos ansehe. ich weiß nur, dass es irgendwas anderes ist als das, was ich vor einem dreivierteljahr dabei gedacht hätte, vielleicht hätte ich gar nichts gedacht, sondern es einfach normal gefunden. ich kenne ja f. und den billardtisch und das sofa und den küchentisch, da saß ich ja auch oft genug.

die parties, die liits, die for-a-few-nights stands, die restalkoholisierten samstagmorgenschichten nach nur zweidreistunden schlaf, das verzweifelte sich hergeben für ein bisschen spaß, ein bisschen leben, ein bisschen warme haut: kein jahr her das alles, und trotzdem so weit weg.

gut so.

[was hat sich verändert in all dieser zeit
und wo war ich dabei überhaupt
oder habe ich nur zugeschaut
und bemerkt, wie beschäftigt ich war?
machen wir's kurz:
da hilft auch kein selbstfindungskurs mehr, nach dem vergessen.
all diese jahre
mit manchen von ihnen hast du geschlafen
mit anderen nicht
ab und zu hast du gedacht
es ist auch ganz gut, dass das passiert, was passiert ist:
selbstbetrug.
]

[die sterne: themenläden.]

Samstag, 6. September 2008

quotable (xxxviii).

"familie ist, wer zusammenhält."


[und dann geflennt, sofort.]

Mittwoch, 3. September 2008

swaplaune.

weil ich immer schon mal an sowas teilnehmen wollte, aber bisher jede gelegenheit dazu zielsicher verpasst habe, zettle ich gerade einen swap an. thema und endgültige teilnehmerzahl stehen noch nicht fest; interesse haben bisher monsieur to01, sowie die damen HulaLena, himmelskratzer, fragmente und jokerine angemeldet.
hat noch jemand lust? anmeldungen und themenvorschläge können per twitter oder kommentarfunktion abgegeben werden bis, sagichmal, sonntag 18 uhr.

Dienstag, 2. September 2008

unterschiede.

reguläre frauenärztin (zumindest vorübergehend) gegen hausgeburts-frauenarzt eingetauscht.
default- untersuchungsverhalten bei ersterer: urin abgeben, ab ins labor. dort: gewogen werden, blutdruck und eisenwert messen, 30 minuten ctg. dann im sprechzimmer: kurze und bündige besprechung, evtl. was verschrieben kriegen. fundusstand messen (aka acht fingerspitzen in den oberbauch gerammt bekommen), ultraschalluntersuchung, vaginale untersuchung des muttermundes (äußerst unangenehm bis schmerzhaft). nächster termin: ab der 30. schwangerschaftswoche regulär alle 14 tage.
default- untersuchungsverhalten bei zweiterem: urin abgeben. langes gespräch im sprechzimmer (wie geht es ihnen? welche beschwerden haben sie? wie bewegt sich das baby? wie fühlt es sich an? groß, klein? aktiv? wie liegt es? etc.). untersuchung des bauches: vorsichtiges, aber gewissenhaftes tasten nach der lage des babys, abmessen des fundusstands mit einem maßband, vorsichtige, weder unangenehme noch schmerzhafte vaginaluntersuchung. 10 minuten ctg. nächster termin: solange es mir zwischendurch nicht irgendwie schlecht geht, in 5 wochen. drei tage vor dem stichtag. "solange es ihnen gut geht, dürfen sie jetzt ruhig mal in ruhe schwanger sein".

ichso: überrascht. angenehm.

Montag, 1. September 2008

jetzt wird's ernst.

'hausgeburtsrezept vom arzt holen' steht nach dem jüngsten hebammenbesuch auf einem notizzettel. außerdem 'binden', 'wachstuchtischdecke/ malerfolie', 'teeflasche', 'waschlappen' und 'wärmflasche'. projekt hausgeburt geht in die nächste runde.

thinking (xxxviii).

ab heute kann ich antworten: 'nächsten monat'. klingt gut.