Mittwoch, 31. Dezember 2008

same procedure as every year.

zugenommen oder abgenommen?
zugenommen. schwangerschaftsspeck. das wird aber vermutlich erst dann anfangen, mich so richtig zu stören, wenn ich ab demnächst wieder regelmäßig ins fitnessstudio gehe und dann realisiere, wie viel anstrengung, disziplin und trainingszeit es kosten wird, bis dieser ganze restliche ballast wieder weg ist.

haare länger oder kürzer?
länger. habe gelernt, das sie im fachjargon gerade bsl sind: das ist irgendwie die englische abkürzung für bh-verschluss-länge, wobei ich immer noch nicht kapiere, wie dann das vollständige wort dazu heißen muss.

kurzsichtiger oder weitsichtiger?
ich glaube, ich habe meine brille dieses jahr nur einmal getragen. um dem mann zu demonstrieren, wie beknackt ich damit aussehe. so richtig gestochen scharf sehe ich nicht, aber solange ich noch mann, kind und kater auseinanderhalten kann, gehe ich freiwillig nicht zum augenarzt.

mehr ausgegeben oder weniger?
mehr. und wie.

der hirnrissigste plan?
2008? plan? hahaha.

die gefährlichste unternehmung?
im juni nur noch knapp rechtzeitig zu bemerken, dass ich besser mal ins krankenhaus fahren sollte.

der beste sex?
auwei. ohja.

die teuerste anschaffung?
das teuerste am stück war wohl das macbook. ansonsten: neue möbel, waschmaschine, herd, babyausstattung, sofa.

das leckerste essen?
die suppen, die der mann sonntags immer kocht.

das beeindruckendste buch?
habe dieses jahr, abgesehen von nicht in die wertung einfließender uni-literatur, nur müll gelesen: einen guten halben meter vollkommen überflüssiger schwangerschafts- und babyratgeber , "kleiner bruder" von sven regener und die biografie von helmut schnmidt. das einzig halbwegs gute war irgendwas von murakami, na, das...dings, ähm..."hardboiled wonderland und das ende der welt", was aber von allen murkamibüchern, die ich bisher gelesen habe, das lahmste war und von daher auch nicht beeindruckend.

der ergreifendste film?
trip to asia.

die beste cd?
"marry me" von st. vincent.

das schönste konzert?
tatsächlich war ich dieses jahr auf keinem einzigen. bitter.

die meiste zeit verbracht mit…?
hoffen.

die schönste zeit verbracht mit…?
lieben.

vorherrschendes gefühl 2008?
zu gleichen teilen anspannung und vorfreude.

2008 zum ersten mal getan?
eine wissenschaftliche arbeit binden lassen. ein urlaubssemester beantragt. mit einem mann zusammengezogen. ein kinderzimmer eingerichtet. ein sofa gekauft. ein kind geboren.

2008 nach langer zeit wieder getan?
umgezogen.

3 dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
schwierig, weil aus allem schlechten etwas gutes geworden ist.

die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
das wir das richtige tun.

das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
ein neues leben.

das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat?
ein zuhause.

der schönste satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"du bist jetzt mit mir zusammen. mit mir wird immer alles gut."

der schönste satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
"mann, warst du anstrengend!"

2008 war mit 1 Wort…?
abgefahren.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

still, heilig, schön.

es sieht tatsächlich so aus, als würden diese weihnachten die ersten für mich, die tatsächlich nicht von schlechter stimmung und tränen begleitet werden. die allerersten, seit...immer. wir haben unser ganz eigenes weihnachten. nur wir drei, wir glücklichen, verliebten drei. und ich laufe wie auf dünnem eis, obwohl ich doch soliden waldboden unter den füßen habe.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

quotable (xliv).

"es wird noch eine weile dauern, bis selbst meine tieferen schichten begriffen haben: es ist alles gut."


(**)

Dienstag, 16. Dezember 2008

good vibrations.

gestern einen wirklich guten abend gehabt. das leben passiert einfach. viel geredet, viel zugehört, viel gelacht und im stillen auch viel beschlossen. unter anderem: ich werde mir in mein 2009 einen kleinengroßen nervenkitzel einbauen.

Montag, 15. Dezember 2008

Sonntag, 14. Dezember 2008

das leben der anderen (welten, aufeinander (iii); was sich ändert (iii)).

[soundtrack: deichkind - krawall und remmidemmi.]

ich sitze auf mit dem laptop auf dem bett und checke mails. "weiter als du gehen willst" lautet der betreff von einer und darin werde ich (neben ganz vielen anderen) von c. zu einer party eingeladen.
"stilecht abgerissen" soll dort werden, auf der "presslufthammerkonferenz der verkleideten insektenmenschen, wo gefickt wird"; und außerdem lassen sich noch diverse andere verheißungsvolle ankündigungen ("voltigieren wie chuck norris"; "treppenhausspiele mit tabubereich", etc.) aus dem grauschwarzen buchstabenwirrwar auf dem flyer herauslesen. eine party nach meinem geschmack.

vor meinem inneren auge mischen sich erinnerungen an vergangene parties solcher art mit der vorstellung, wie diese wohl werden wird. ich sehe mich, mit a. auf dem weg zur party mit liits to go vorglühend, sehe dreckige alte holzdielen, bierlachen, s. und m. und c. und den rest der gang. zigarettenstummel, ein dj- pult aus bierkästen und sperrholzplatten, zur musik sich wiegende, zuckende, schwingende gliedmaßen, slomo, fastforward, rewind, fastforward.
sehe mich, betrunken auf einer klebrigen treppe sitzend und mit mühe sms tippend, sehe brüste, hintern, kahle wände mit herunterhängenden taptenfetzen, auf denen sich die anwesenden graffitikünstler mit edding verewigen, über geländer und aus fenstern gebeugte überalkoholisierte menschenmenschenmenschen, spüre im gedränge zigarettenglut meinen unterarm streifen, rieche schweiß, tanztanztanz, hände, zungen, bierdunst, bassbassbass, lautlautlaut.
ein trailer läuft da vor meinem inneren auge. und dann spüre ich, was ich ungern zugebe, bei aller überlegenheitssehnsucht (denn man möchte all das ja gar nicht mehr brauchen oder gar nötig haben weil das, was man jetzt stattdessen hat, ja auf jeden fall viel erfüllender und wichtiger ist) auch wehmut. und lust, große lust, zu dieser party zu gehen, mich zu betrinken. und je mehr lust ich bekomme, die veranstaltung zu besuchen, desto heftiger wird der trailer von für sekundenbruchteilen eingeblendeten bildern durchzuckt.
die milchpumpe.
die kiste mit den muttermilcheiswürfeln im tiefkühler. (was für ein kontrast.)
der mann, wasser heißmachend, muttermilch auftauend, dem sohn das fläschchen gebend.
(klar, wäre alles relativ problemlos machbar.)
ich, mich vor dem spiegel zurechtmachend.
ich, in der straßenbahn, ohne kinderwagen. (ein kleines, schmerzhaftes ziehen in der brust.)
ich, auf der party: mich ob des noch nicht ganz verschwundenen schwangerschaftsspecks noch unwohl fühlend. mich nicht zu tanzen trauend.
fragen beantwortend, die so gar nicht in dieses krawall-und-remidemmi-geschehen dort passen (schwangerschaft, geburt, baby etc.).
gesichter, denen man ansieht, dass sie mit meinen erzählungen nicht viel anfangen können: höflich lächelnd und mit einem schwachen nicken interesse vortäuschend; der ausdruck in den augen aber irritiert, distanziert.
ich, realisierend, dass ich gerade irgendwie nicht dazugehöre.
seufzen, wehmut.

dann, während der trailer langsam ausfadet und das geschehen darin ohne mich weitergeht, während ich noch immer mit dem laptop auf dem schoß auf meinem bett sitze, höre ich neben mir plötzlich geräusche: glucksen, erste brabbelversuche; da liegt mein kind, unser kleiner sohn, kaut schmatzend auf seinen fingern herum und strahlt das ehrlichste lächeln der welt, als ich ihn ansehe. eine halbe sekunde später knutsche ich seine weichen wangen, mache lippenfürze in den speckfältchen an seinem hals, sauge seinen duft nach calendula und milchkacke auf, reibe meine nase an seiner, erwidere seine freudigen seufzer und gluckser mit ähnlichen lauten, quieke reflexartig, sobald er mich anlächelt und gebe so insgesamt bestimmt ein unglaublich albernes bild ab. vor einem jahr noch habe ich mich gerne als viel zu cool für so einen debilen quatsch verkauft; jetzt tue ich all das gerne und mit hingabe; wäre ja auch nicht gerade ein kompliment, zu cool zu sein dafür. aber irgendwie auch eine alberne überheblichkeit, das alles viel cooler finden zu wollen, als abrissparties.

kontraste, zwei so gegensätzliche welten. und keine quintessenz, keine pointe. nichts, außer ein bisschen wehmut, viel freude und immer wieder dem staunen über dieses große anders.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

you want your life to fit to a soundtrack (xiv).

"the colors of the rainbow so pretty in the sky
are also on the faces of people passing by
i see friends shaking hands
saying, "how do you do?"
they're really saying, i...i love you
i hear babies cry and i watch them grow,
they'll learn much more
than we'll know
and I think to myself
what a wonderful world"

[israel kamakawiwo'ole - somewhere over the rainbow/ what a wonderful world]

[heute zum allerersten mal dem sohn etwas vorgesungen. und er ist nicht zu staub zerfallen oder explodiert, sondern tatsächlich eingeschlafen. wow.]

Dienstag, 9. Dezember 2008

home sweet home (xii).

kramfors.


[kramfors.
so ein sofa hat irgendwie was von erwachsen werden. sesshaft und so. jetzt besteht nicht mehr so ohne weiteres die möglichkeit, seine siebensachen in einen rucksack zu packen, die matratze und den leeren kleiderständer vor die tür zu stellen - irgendjemand wird's schon gebrauchen können - fröhlich pfeifend mit dem interrailticket zu wedeln und sich für das nächste halbe jahr sonstwohin zu verabschieden. gut so. schön hier, in diesem ...dings, ...zuhause. ]

Montag, 8. Dezember 2008

home sweet home (geräusche; xi).

gespräche zwischen dem mann und seiner mutter in der küche/ das schmatzen, schlucken, atmen, glucksen, nörgeln und schreien des babies/ amerikanische weihnachtslieder im zimmer des mannes/ das rupfende geräusch, wenn der kater seine krallen am sisalteppich wetzt/ lippenfürze auf babyhaut/ die improvisierten kinderlieder, die der mann für den sohn erfindet/ das ritschratsch des windelverschlusses, wenn der mann den sohn morgens im nebenzimmer wickelt.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

quotable (xliii).

"was für ein krasses jahr das war. wie wollen wir das noch toppen? ich meine: womit wollen wir eigentlich das nächste noch füllen?"