Dienstag, 12. Mai 2009

at the gym (xii).

das erste mal spinning fühlte sich seltsam an. ich erkenne alles wieder, weiß meine einstellung für sattel- und lenkerhöhe noch. nur das bild, das ich auf die spiegelwand gegenüber werfe, ist erkennbar breiter als beim letzten mal. ich fühle mich wie ein mastochse auf einem bobby car, aber was soll's, da muss ich durch jetzt.
zwei minuten nach mir betritt t. den raum. reagiert irritiert, zögerlich, erkennt mich aber wieder. ob er mit seinem bike nicht zu mir kommen will, frage ich. er sagt sowas wie: aber wir sind doch immer hier in der ecke gefahren, und deutet mit ausladender geste auf die freien plätze um sein bike herum. schon da ist mir klar, dass das nichts mehr werden kann mit t., mir und dem wiederauflebenlassen der spinning-affäre. ich lehne ab: all diese plätze sind direkt vor der tür und mein mastochsen- ich hat schon genug mit sich selbst zu tun; meinen dicken hintern direkt vor der verglasten eingangstür zu parken, durch die alle fünf minuten irgendwer hineinlugt, das packe ich noch nicht.
wenig später betritt ein mädchen den raum, schlank, hübsch, knackarsch. sie ist zum ersten mal hier und das sieht man (ballerina-schläppchen, ungepolsterte leggins unter adidas-hotpants); sie spult, von beine überkreuzen über fußspitzen nach innen drehen bis hände und handgelenke nach außen drehen, eine dümmliche hilfloses-mädchen-geste nach der anderen ab und trifft damit bei t. genau ins schwarze. er holt ihr ein bike, stellt es ihr ein, erklärt ihr die bedienung. und sie? wenn ich der mastochse auf dem dreirad bin, dann ist sie tinkerbell auf dem gülletrecker.

ich konzentriere mich aufs warmfahren und freue mich, als endlich e., die trainerin, den raum betritt. wie hab ich sie vermisst, sie und ihren humor und ihre unvergleichlich guten spinningstunden. ich schwitze, stöhne, versuche mitzuhalten und schaffe das immerhin so gut, dass ich bis zum ende durchhalte und nicht vorzeitig aufhören muss. beim zeitfahren muss ich teilweise pausieren und von e.s neuester gemeinheit, aus voller fahrt bei hohem widerstand abbremsen und dann aus dem stand so schnell wie möglich wiedr aufs alte tempo kommen, packe ich gerade mal zwei von vier wiederholungen. und natürlich schaffe ich auch längst nicht die widerstände, die ich zuletzt gefahren bin.
am ende bin ich dann aber doch einigermaßen zufrieden: ich fange nicht ganz von neuem an, sondern bin immerhin noch auf einem level, von dem aus es auch schlechter werden könnte. und der verlust der spinning- affäre mit t.? macht irgendwie nichts. ist okay so.