Donnerstag, 30. Dezember 2010

defining moment.

[December 29 – Defining Moment Describe a defining moment or series of events that has affected your life this year.]

es gab dieses jahr, in der zeit kurz vor der geburt des kleinen sohns, einige unschöne momente zwischen mir und dem großen sohn. ich war zum ende der schwangerschaft hin körperlich und mental extrem angestrengt, der mann war beruflich so eingebunden, dass er über längere zeit hinweg oft hintereinander bis zu 24 stunden am stück im büro war, selten waren es weniger als 15 und er konnte mich zuhause nur wenig entlasten. den allergrößten teil der zeit habe ich das sehr gut gemeistert und es sogar noch geschafft, auch diese anstrengende zeit für den sohn schön zu gestalten. auch diese zeit meinte ich, als ich schrieb, ich könne mehr aushalten, als mir lieb ist.
aber es gab in dieser zeit auch einige wenige, sehr schwierige momente, in denen ich mit meiner kraft so dermaßen am ende war, dass ich nicht mehr die geduld für den großen sohn aufbringen konnte, die er gebraucht hätte. momente, in denen ich lernte, dass gewalt, wenn man sie selbst erlebt hat, leider sehr tief in einem verwurzelt bleibt. momente, in denen ich eine mutter war, die ich niemals wieder sein möchte. damit hier niemand etwas falsches denkt: ich habe mein kind niemals geschlagen oder ihm sonstwie gewalt angetan. niemals. aber es gab sekunden, in denen ich das nur knapp verhindern konnte. das waren momente, in denen ich merkte, dass etwas in mir steckt, dass ich da nicht haben will. seither beschäftige ich mich mit gewaltfreier kommunikation; ich lese darüber und trainiere das. und es klappt immer besser. ein thema, das mich sicherlich auch in 2011 noch beschäftigen wird.