Dienstag, 10. Mai 2011

going vegan - ein paar tipps zur umstellung I

während der vegangenen woche habe ich viele emails rund um das thema vegane ernährung bekommen. darin gab es auch immer wieder einige fragen, viele mehrfach, die ich hier gerne nach und nach beantworten möchte. hier die ersten paar:

1. wenn du dich nun vegan ernährst, müssen sich dann auch dein mann und deine kinder vegan ernähren?

da der vegane kram, den ich so zubereite, einigermaßen lecker ist, essen mann und kinder ihn gerne mit. wenn der mann am wochenende kocht, tut er das mit rücksicht auf meinen veganismus gerne ohne tierische produkte. wenn ich unser essen zubereite, dann gibt es sowieso was veganes. ich habe aber kein problm damit, wenn der sohn dann hinterher noch parmesan über die nudeln haben möchte, abends weiterhin sein geliebtes käsebrot futtert oder der mann sich am wochenende auf dem markt eine geräucherte wurst oder ein steak für den grill kauft. der mann und der große sohn essen sonntags zum frühstück weiterhin ein ei, der sohn bekommt "echten" joghurt und "echte" milch für sein müeslifrühstück, und wenn er was von papas steak abhaben will, werde ich ihm das nicht verbieten. wenn die kinder irgendwann verstehen, dass würstchen aus tier gemacht wird und was die kuh aushalten muss, damit wir milch und käse haben können, dann sollen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin lieber mit oder ohne diese produkte im essen leben wollen.

2. hast du keine angst, dass deine kinder zu wenig kalorien/ nährstoffe/ vitamine abbekommen, wenn du sie vegan ernährst?

nein. wie oben beschrieben ernähren sich meine kinder, bzw. der große sohn (der kleine ernährt sich noch immer hauptsächlich von muttermilch) vegetarisch, aber nicht vegan. und selbst, wenn sie vollständig vegan essen würden, würde ich mir keine sorgen darum machen. wenn man sich intensiv genug mit veganer ernährung beschäftigt, lernt man schnell, welche lebensmittel welche wichtigen inhaltsstoffe enthalten; man lernt neue, reichhaltige lebensmittel kennen, die man vorher vielleicht gar nicht kannte oder bloß nie gegessen hat und man fängt irgendwann an, seinem essen standardmäßig dinge wie nüsse, avovados, sprossen hinzuzufügen, die sonst bei üblicher fleischhaltiger ernährung höchstens dekozwecke erfüllen. einer einigermaßen gescheiten veganen ernährung mangelt es also an nichts.

3. ich würde gern mal ausprobieren, mich vegan zu ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. die meisten ersatzprodukte schmecken mir nicht, tofu find ich zum beispiel total eklig. wie kann ich trotzdem zum veganismus finden?

diese hürde hatte ich damals auch zu überwinden. viele versuchen in dieser situation ihre gewohnten gerichte in vegan nachzukochen; also züri gschnätzlts mit sojaschnetzeln statt kalbsfleisch, spaghetti bolo mit veganem sojahack, grillen mit tofuwürstchen, carprese mit tofu- statt mozzarellascheiben. das geht oft nicht gut, denn auch wenn all diese ersatzgerichte mit etwas übung tatsächlich lecker schmecken können, werden sie niemals so schmecken, wie das original. geschickter ist es, sich inspirationen zum beispiel aus der indischen oder asiatischen küche zu holen. viele currys, masalas oder gorengs sind von sich aus vegan (bei currys kann man statt ghee einfach olivenöl nehmen), kommen ohne ersatzprodukte aus und sind einfach lecker, ohne dass sie sich mit einem "tierischen original" messen müssen.
bezüglich der ersatzprodukte lohnt es sich, ein paar produktvergleiche anzustellen. räuchertofu und tofuwürstchen schmecken mir zum beispiel am besten von taifun, während ich die entsprechenden sachen von alnatura gar nicht mag. nach der ersten woche mit sojamilch im müesli stelle ich nun in der zweiten woche fest, dass soja- reismilch um ein vielfaches weniger muffig und einfach viel besser schmeckt. kaum ein unterschied zu der fettarmen biomilch, die ich vorher zum müesli nahm.