Montag, 27. Juni 2011

irgendwie dachte ich ja immer, das "kinder" in dem wort "kinderwunsch" sei singular: man wünscht sich ein kind. und dann, wenn man eins hat, oder nagut, vielleicht auch zwei, dann hat sich der wunsch ja erfüllt und verschwindet.
es scheint aber so, dass so ein kinderwunsch durchaus auch nach dem zweiten kind noch fortbestehen kann, an einem nagen kann, ständig zwischen all den anderen gedanken im kopf umherkreist, einen einfach nicht in ruhe lässt. ein platz am esstisch scheint unbesetzt, eine babydecke ungestrickt, die familie noch nicht ganz vollständig. das gefühl, dass irgendwo um uns herum eine kleine, unsichtbare seele schwebt, die darauf wartet, dass wir sie zu uns einladen.

letztes jahr um diese zeit waren alle um mich herum, einschließlich mir selbst, in der realen wie in der internet-welt entweder glücklich schwanger oder glücklich frischgebackene eltern. lauter positive schangerschaftstests, lauter dicke bäuche, lauter schrumpelige, winzige babies.

dieses jahr ist das leider alles anders. ich zähle im realen und internet- freundeskreis neun fehlgeburten, bei drei frauen gleich zwei mal hintereinander. drei sehr späte fehl- bzw. totgeburten von frauen, deren blogs ich lese. zwei im mutterleib schwer erkrankte, nicht lebensfähige babies jenseits des 6. monats; die frauen warten entweder auf die von selbst einsetzende totgeburt oder ringen mit dem gedanken an eine spätabtreibung.

drei gesunde, quietschfidele babies immerhin auch.

aber.

angesichts von so viel trauer und leid und verlust kommt man sich so...blöde vor, sich nach zwei relativ unkomplizierten schwangerschaften und geburten, mit zwei gesunden kindern noch ein drittes zu wünschen. düstere wolken an den horizonten um mich herum und immer wieder der gedanke, das könnte ein hinweis sein, ein omen oder sowas.

wenn es nur so einfach wäre.