Montag, 12. Dezember 2011

heute plätzchentüten und -kisten gepackt. für die familie des mannes, für freunde und andere nette menschen. kann mich nicht entscheiden, ob eine davon tatsächlich für meinen vater sein soll. das wort "demütigung" scheint im zusammenhang mit plätzchen lächerlich, aber was ich dennoch nicht hören möchte, sind ausführungen darüber wie schlecht meine plätzchen gemacht sind. er kennt 300 wörter für schlecht, mindestens, und was ausnahmsweise mal gut ist, beschreibt er mit "ganz so schlecht ist es nicht". nichts an mir, nichts was ich je gemacht habe, hat je gereicht, um gut zu sein. warum sollte eine kiste mit plätzchen und ein lymphdrüsentumor das plötzlich ändern.

seit einigen wochen melde ich mich statt mit "hallo?" konstant mit meinem neuen nachnamen am telefon. "neu", nach zweieinhalb jahren ehe. mit dem namen, den ich annahm, um mich von meinem alten leben und meiner familie zu distanzieren. mein alter vorname gilt unterdessen auch nur noch bei 2 oder 3 leuten, die sich nicht umgewöhnen mögen (was ich ihnen nicht übel nehme, aber dieses leise, innerliche zusammenzucken, wenn sie mich mit diesem scharfen "v" ansprechen, das werde ich vermutlich nie los). zwischen 2,50 und 255 euro kostet ein rechtsgültiger neuer vorname, wenn er denn bewilligt wird.