Freitag, 1. November 2013

das ganze jahr über schon umgeben von dem gefühl, dass uns irgendwas belauert, das uns nicht wohl gesonnen ist.

das jahr begann mit der pansinusitis, die ich aus dem jahr davor mitbrachte; einer eitrigen verstopfung und entzündung aller 10 im menschlichen schädel befindlichen nebenhöhlen. das ist sehr unangenehm.

es ging weiter mit gelegentlichen schmerzattacken, die mich bereits seit september des vorjahres immer mal wieder besuchten; ich hielt sie für einen eingeklemmten nerv im brustwirbelbereich. dazu die schwangerschaft, die ich als körperlich sehr anstrengend empfand; symphysenschmerzen, eingeschränkte beweglichkeit, das zurücklegen von strecken jenseits eines kilometers zu fuß vollkommen unmöglich.
dann kam der errechnete geburtstermin, aber das kind kam nicht stattdessen wurde der mann krank, vollkommen ausgeknocked mit 40° fieber; ich allein kaum in der lage, die jungs zu handeln. es ließ sich alles irgendwie regeln, aber es war anstrengend. 14 tage nach dem termin kam das kind auf die welt, ein großer glücksmoment zwischen all dem gesundheitlichen mist.
jener ging dann auch prompt weiter - 3 tage nach der geburt kindbettfieber mit fast 41°, ein hundselener, schmerzhafter zustand, in dem ich mich auch irgendwie noch um das neugeborene kümmern musste, das nicht recht trinken konnte, aber clusterfeeding betreiben wollte. nach einer woche war das kindbettfieber einigermaßen überstanden und ich wollte eigentlich endlich mal raus aus dem bett, loslegen, leben.
dann kamen diese schmerzattacken wieder, die ich aushielt und aushielt und ich hoffte, der wirbel würde sich von alleine wieder zurechtschieben, der nerv sich selbsttätig wieder in die richtige position bringen. tat er nicht, und nachdem ich mir 1 woche erfolglos mit stillverträglichen schmerzmitteln zu helfen versucht und 2 nächte auf einer glühend heißen wärmflasche geschlafen hatte, ging nichts mehr. wenn ich es schaffte, aufzustehen, konnte ich mich keine 5 minuten auf den beinen halten, bis ich mich erschöpft und unter schmerzen irgendwo hinsetzen musste. also: krankenhaus, wo relativ schnell feststand, dass irgendwas im argen liegt ("dass sie sich noch um ihr baby kümmern können, in ihrem zustand!" - "ich kann sogar noch twittern!"), kurz drauf war dann klar, dass es die gallenblase und die bauchspeicheldrüse waren. akut- op, gallenblase mit 50 steinchen drin raus, antibiose, nach 3 tagen wieder nach hause.
es würde dann mal reichen für dieses jahr, dachte ich.
aber dann. dann bekam derm mann "magenschmerzen", ging damit zur notfallpraxis, bekam eine gastritis diagnostiziert, aber weil mich sein zustand so merkwürdig an etwas bestimmtes erinnerte, schickte ich in tags drauf zur hausärztin. die hat ein ultraschall und bescheinigte ihm: tätä! - gallensteine.
der op- termin wurde für juni angesetzt, aber, genau so wie die für diese zeit geplante elternzeit, nicht wahrgenommen, wegen jobdingen.
jetzt reicht es dann ja mal wohl wirklich, dachte ich, jetzt wäre ein guter zeitpunkt, um diesen alljährlichen jahresend- fragebogen auszufüllen.
dann starb mein geliebtes katertier. vollkommen ohne vorankündigung, einfach so innerhalb von schätzungsweise 5 minuten. zack, tot. ich bin jetzt noch traurig darüber und werde es wohl auch noch längere zeit sein.
es folgte ein einigermaßen entspannter sommer, mit einzwei gallenkoliken beim mann und ein paar anderen lästigen dingen, aber größere dramen blieben zum glück aus, für etwa 3 monate.
dann wieder eine gallenkolik beim mann und wieder ärgerte ich mich schwarz, nicht in der nacht gleich die ambulanz gerufen zu haben.nach 5 schmerzhaften tagen zuhause wurde der mann dann schließlich jetzt vor 2 tagen operiert, man entnahm ihm die gallenblase und seiner gallenblase 7 steine in der größe von kirschen oder großen murmeln. er wird für mindestens eine weitere woche ausfallen, aber dann hoffentlich endlich beschwerdefrei sein.

abends auf dem sofa kullern mir ein paar selbstmitleidstränchen über die wangen und ich beim betrachten aktueller fotos bemerke ich eine seltsame distanz zwischen mir und den abgebildeten dingen, orten und personen. nur bei einem foto, das die herbststimmung am nahen see zeigt, denke ich: wenn es mal so weit ist, möchte ich mich im herbst an einem see ins feuchte laub legen und einschlafen, das wäre schön.

2 monate hat dieses jahr noch. das nächste kann eigentlich nur besser werden.

mini- radtour um den see.